Was haben Glas und Schrott gemeinsam? Man kann Kunst daraus machen!
23. November 2007"Die Kunst des Lichts: Glasmalerei aus der Renaissance in Deutschland" heißt eine neue Ausstellung in der National Gallery in London. Zu sehen gibt es Werke feinster deutscher Glasmalerei aus dem 15. und frühen 16. Jahrhundert sowie Gemälde aus dieser Zeit. Glasmalerei und Malkunst konkurrierten damals nämlich geradezu. Die Aussteller wollen somit nicht nur die Entwicklung der Glasmalerei während der Renaissance in Deutschland zeigen, sondern auch ihre Bedeutung für die Malerei allgemein.
Höhepunkt der Schau ist ein vollständig zusammengesetztes Buntglasfenster aus der Abtei Mariawald in der Eifel, das noch heute ein Trappistenkloster ist. Die einzelnen Scheiben wurden nach Auflösung des Klosters im Zuge der französischen Besatzung der linksrheinischen Gebiete 1795 versteigert und von englischen Sammlern aufgekauft. Außerdem gibt es Werke von Albrecht Dürer, Hans Baldung Grien und Jörg Breu zu sehen. Die Ausstellung ist bis zum 17. Februar zu geöffnet.
Durch den Sucher: Wie Industrie die Landschaft verändert
Was die Industrialisierung mit Vorstadtzonen und Landschaften in den letzten 15 Jahren gemacht hat, dokumentierte der deutsche Fotograf Jürgen Nefzger mit seiner Kamera. Unter dem Titel "Jürgen Nefzger - Dünkirchen" zeigt das Kunstmuseum in der nordfranzösischen Stadt mehr als 30 Fotografien, die der Künstler von Dünkirchen und seinen Industrie- und halb urbanen Landschaftszonen angefertigt hat. Nefzger wurde 1968 in Fürth geboren, lebt und arbeitet jedoch in Paris. Die Bilder sind noch bis zum 2. März zu sehen.
Plastische Theorie und Kunst aus Abfall in Liechtenstein
Zwei Ausstellungen im Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz stellen Frühwerke zweier deutscher Künstler gegenüber, die in der Sammlung des Museums gut vertreten sind: Bis zum 17. Februar sind Arbeiten von Joseph Beuys und von Herbert Zangs zu sehen. Bis 1961 entwickelte Beuys (1921-1986) in einem von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachteten Werk aus unzähligen Zeichnungen, Collagen und plastischen Arbeiten die Grundlage für seine plastische Theorie. Die Ausstellung stelle beispielhaft das von experimenteller Offenheit, Humor und spielerischem Ernst geprägte Kreisen des Künstlers um das Wesen des Plastischen vor, schreibt das Kunstmuseum. Die Ausstellung mit frühen Werken von Zangs (1924-2003) veranschaulicht dessen singuläre künstlerische Position in den 1950er Jahren. Damals begann der Krefelder Künstler Abfallmaterialien zu sammeln.
Paris: Erste große Hodler-Ausstellung seit 25 Jahren
Erstmals seit 1983 widmet Frankreich dem Schweizer Maler Ferdinand Hodler (1853-1918) wieder eine Ausstellung. Bis zum 3. Februar zeigt Paris 80 bedeutende Werke des Künstlers, darunter das berühmte Bild "Die Nacht". Die Exponate, Porträts, Landschafts- und Historienmalereien spiegeln die verschiedensten Schaffensperioden Hodlers wider. So bringen die früheren Arbeiten sein realistisches Bildkonzept zum Ausdruck, das sich zu mythischen, symbolistischen und expressiv übersteigerten Darstellungen entwickelte. Die Leihgaben stammen zum großen Teil aus schweizer Museen. (mk)