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Gipfelsturm am Königssee

Klaudia Prevezanos

Der Watzmann ruft jedes Jahr Scharen von Bergsteigern. Dabei ist er nur Deutschlands zweithöchster Gipfel. Trotzdem ist es noch immer etwas Besonderes, oben gewesen zu sein.

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Gute Sicht auf das ZielBild: Berchtesgadener Land

Mancher Bergsteiger tut es immer wieder. Andere wollen es zumindest einmal geschafft haben: Den Watzmann zu erklimmen, gilt als etwas Besonderes. Okay, er ist mit 2713 Metern nur der zweithöchste Gipfel Deutschlands. Die Zugspitze hat mit 2962 Metern mehr zu bieten. Aber der Watzmann ist immerhin der höchste Berg im Berchtesgadener Land. Der Nationalpark rund um den Königssee gilt als Perle in den deutschen Alpen. Außerdem muss man auf den Watzmann zu Fuß hochsteigen. Auf die Zugspitze kommt man auch mit der Seilbahn.

Blick in das Wimbachgries von der Schüttalm
Blick in das Wimbachgries von der Schüttalm im Nationalpark BertesgadenBild: Nationalparkverwaltung Berchtesgaden

Legendär an der Watzmann-Besteigung ist auch das Watzmannhaus. Es liegt auf knapp 2000 Metern vor dem steilsten Anstieg und ist mehr als 100 Jahre alt. Vor dem Gipfelsturm kann man hier übernachten oder Pause machen. Beim Abstieg empfiehlt sich das eine oder andere ebenfalls. Die Aussicht von der Terrasse des Watzmannhauses kann einen überwältigen: Es steht auf dem Falzköpfl, so dass man nach drei Seiten freie Sicht auf die umliegenden Berge hat.

Verschiedene Touren zur Auswahl

Um den Watzmann zu besteigen, sollte man zwei Tage einplanen. Am ersten Tag beginnt die Tour im Tal und endet am Watzmannhaus: Je nach Kondition und Trittsicherheit kann man sich für eine von vier Touren entscheiden. Sie beginnen am Parkplatz Wimbachbrücke, am Parkplatz Hammerstiehl (Dauer jeweils drei bis vier Stunden), am Großparkplatz Königssee (vier bis fünf Stunden) oder in Sankt Bartholomä, wohin man mit dem Königssee-Schiff fährt (fünf bis sechs Stunden). Wanderkarten und -führer erklären den genauen Weg und die Bedingungen.

Adler
Adler im Unesco-Biosphärenreservat BerchtesgadenBild: Nationalparkverwaltung Berchtesgaden

Das Watzmannhaus, an dem der erste Wandertag endet, wird vom Deutschen Alpenverein betrieben und von Mitte Mai bis Mitte Oktober bewirtschaftet. Es ist eine traditionsreiche Bergsteigerunterkunft in einem schindelverkleideten Steinbau. Wer im Sommer übernachten will, sollte unbedingt sein Bett vorbestellen. Geschlafen wird in Mehrbett-Lagern, es gibt aber auch kleinere Zimmer für zwei bis sechs Personen.

Hocheck, Mittelspitze und Südspitze

Am nächsten Morgen kann der Aufstieg auf den Gipfel in aller Frühe beginnen. Besonders im Sommer ist es am Hang schon mal eng, wenn zahlreiche Bergwanderer unterwegs sind. Der Watzmann besteht aus drei Gipfeln: Das Hocheck (2651 Meter) ist relativ einfach zu erklimmen, vom Watzmannhaus dauert es etwa zwei bis drei Stunden. Um weiter auf die Mittelspitze (2713 Meter) zu gehen, sollte man auf jeden Fall reichlich alpine Erfahrung haben. Die Südspitze (2712 Meter) und der Abstieg zur Wimbachgrieshütte sind nur etwas für sehr sichere, konditionsstarke Bergsteiger mit entsprechender Kletterausrüstung. Auch hierfür haben Wanderführer die richtigen Empfehlungen. Die gesamte Watzmann-Überschreitung ist einer der anspruchsvollsten gesicherten Steige in den Alpen (Dauer ab Watzmannhaus: acht bis zehn Stunden).

Almabtrieb 2003
Geschmücktes Rind mit Bauernbursche beim Almabtrieb im Herbst im Berchtesgadener LandBild: AP

Die meisten Bezwinger des Watzmanns gehen auf das Hocheck und die Mittelspitze. Von dort führt der Weg zurück wieder am Watzmannhaus vorbei, das erneut zu einer Rast lockt, bevor es ins Tal geht. Auch hier stehen wieder die unterschiedlichen Touren zur Auswahl.

Eine Nacht im Watzmannhaus

Je nach Vorliebe kann schon am ersten Tourtag der Watzmann nach einer kurzen Rast am Haus bestiegen werden. Eine Nacht im traditionsreichen Watzmannhaus bietet sich dann nach dem Gipfelsturm an. Am zweiten Tag geht es dann gemütlich wieder nach unten.

Wer mehr als zwei Tage Zeit zum Wandern hat, kann vor oder nach dem Watzmann weitere Touren rund um den Königssee machen. Beliebte bewirtschaftete Hütten für Pausen und zum Übernachten sind die Wimbachgrieshütte, das Ingolstädter Haus oder die Gotzenalm.