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Gipfelökologie auf dem Ökologiegipfel

22. August 2002

Damit die Müllberge des UN-Umweltgipfels nicht in den Himmel wachsen, erproben die Vereinten Nationen neue Konzepte. Sparsamkeit, Recycling und Mülltrennung sind auf dem Johannesburg-Gipfel angesagt.

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So baumeln die Konferenzausweise an grünen Bändern, die aus alten Plastikflaschen hergestellt wurden. Auch die Entsorgungsfirma der Industriemetropole macht bei der praktizierten Gipfelökologie mit. Durch ein neues Kompostierwerk und eigens angeheuerte Müllsortierer sollen so viel wie möglich Konferenz-Abfälle wiederverwertet werden. Dies könnte auch wegweisend für den künftigen Müll der Vier-Millionen-Stadt sein.

Konsumbarometer

Eine tägliche Mahnung erwartet die bis zu 60.000 Teilnehmer des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung via Bildschirm im noblen Sandton-Konferenzzentrum: Ein "Konsumbarometer" soll den Gipfel-Verbrauch an Nahrung, Wasser, Papier und Energie anzeigen.

Zwei Veranstaltungen sollen ausschließlich mit "grünem Strom" betrieben werden und dafür werben. Denn im Kohleland Südafrika stammt erst ein Prozent der Elektrizität aus erneuerbaren Quellen wie Wind- oder Wasserkraft. 200 schadstoffarme Stadtbusse wurden angeschafft und die Chauffeure im sparsamen Fahrstil geschult.

Klimazertifikate gegen schlechtes Gewissen

Weil den Umweltpolitikern und Öko-Aktivisten der Klimaschutz besonders am Herzen liegt, darf der Weltgipfel den Treibhauseffekt keinesfalls weiter anheizen. Laut Schätzungen werden aber durch Johannesburg-Flüge, Anfahrten und Konferenzbetrieb mindestens 500.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) in die Luft gepustet.

Mit einem Obolus können die Delegierten ihre CO2-Bilanz wieder ausgleichen: durch den Kauf von entsprechend vielen "Klimazertifikaten" zu je zehn US-Dollar. Damit wollen die Weltbank und andere Organisationen den CO2-Ausstoß in Südafrikas Kohlekraftwerken reduzieren. Sie hoffen auf fünf Millionen Dollar Spenden von reuigen Klimasündern.

Autor: Wim Abbink
Redaktion: Kay-Alexander Scholz