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Gibt es doch außerirdisches Leben?

28. November 2001

US-Wissenschaftler haben erstmals ein chemisches Element in der Atmosphäre eines extrasolaren Planeten entdeckt und sind damit auf der Suche nach außerirdischem Leben einen Schritt vorwärts gekommen.

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Bild: AP

Der untersuchte Planet umkreist einen Stern namens HD209458, rund 150 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Pegasus. Die Astronomen konnten mit Hilfe des Weltraumteleskops "Hubble" Natrium in der Atmosphäre des Planeten nachweisen.

Nach Ansicht von Experten zeigt die jüngste Entdeckung, dass es möglich sein könnte, nach chemischen Hinweisen auf Leben außerhalb unseres Sonnensystems zu forschen. "Auf einmal erscheint die Diskussion um die Suche nach erdähnlichen Planeten ziemlich vernünftig", sagte David Charbonneau vom California Institute of Technology, für den eine "neue Phase extrasolarer Planetenforschung" begonnen hat.

Existenz von Natrium nachgewiesen

Der untersuchte Sternenbegleiter ist knapp ein Drittel kleiner als Jupiter und umkreist seine Sonne in einer Entfernung von lediglich rund sechseinhalb Millionen Kilometern. Für eine Umrundung des Sterns benötigt er nur dreieinhalb Tage.

Frühere Studien von Charbonneau und Timothy Brown vom Nationalen Zentrum für Atmosphärenforschung haben gezeigt, dass der Gasriese das Licht von HD209458 dämpft, dass er also auf seiner Bahn um den Stern - von der Erde aus gesehen - einen Schatten wirft. Auf Grund dieser Erkenntnisse entwickelten die beiden Wissenschaftler ein Programm, das es ermöglicht, die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre des Planeten mit Hilfe eines Teleskops zu erforschen. Spektroskopische Messungen wiesen nun die Existenz von Natrium nach. Im nächsten Schritt wollen Charbonneau und Brown nach erdähnlichen Komponenten wie Methan, Wasserdampf und Kalium suchen.

Dass sich dabei Hinweise auf Leben ergeben, gilt allerdings als unwahrscheinlich: Auf Grund der geringen Distanz zwischen Planet und Stern gehen die Wissenschaftler davon aus, dass in der Atmosphäre des Planeten Temperaturen von bis zu 2000 Grad herrschen. (pg)