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"Gib der Erde eine Chance"

6. Juni 2002

Das Motto des diesjährigen internationalen Umwelttages der Vereinten Nationen lautet "Give Earth a Chance". Er wurde am 5. Juni 2002 in mehr als 100 Ländern mit verschiedensten Aktionen begangen.

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Klaus Töpfer: "Die Menschheit braucht eine neue Umweltethik!"Bild: Bilderbox

Manche pflanzen Bäume, andere veranstalten Plakatwettbewerbe, Aufklärungskampagnen, Konzerte oder Fahrradralleys, auf denen die Auswüchse der Umweltzerstörung und des verschwenderischen Umgangs mit den natürlichen Ressourcen der Erde dargestellt werden.

Modellstadt Shenzhen

Der internationale Umwelttag findet seit der ersten UNO-Umweltkonferenz 1972 jedes Jahr am 5. Juni statt. Es gibt immer ein bestimmtes Gastgeberland für die internationalen Hauptfeierlichkeiten. In diesem Jahr ist dies die Volksrepublik China. Der Schwerpunkt der internationalen Feiern liegt in der südchinesischen Stadt Shenzhen. Die Vier-Millionen-Menschen-Stadt – 1980 als spezielle Wirtschaftszone an der Grenze zu Hongkong gegründete – gilt heute als eine der fortschrittlichsten Metropolen der Volksrepublik. Das UN-Umweltprogramm verlieh Shenzhen einen seiner "Global 500"-Preise, weil die Stadt ein rasches Wirtschaftswachstum mit Umweltschutz vereinbart habe.

Appelle von Politikern

Klaus Töpfer bei der UNEP (Umweltschutzprogramm der UN) in Genf, Schweiz
Klaus TöpferBild: AP

Der internationale Umwelttag sei ein Anlass, um innezuhalten und sich den aktuellen Zustand der Umwelt bewusst zu machen, sagte Klaus Töpfer, Direktor des UNO-Umweltprogramms UNEP, in seiner Botschaft zum heutigen 30. Weltumwelttag. Dieser sei aber nicht nur ein Tag der Besinnung, sondern auch des Handelns. Deshalb rief Töpfer dazu auf, die Gewinne der Globalisierung für alle zugänglich zu machen, nicht nur für wenige. Die Zweiteilung der Erde in reiche Industrie- und arme Entwicklungsländer müsse gestoppt werden.

Auch Kofi Annan sprach sich auf der zentralen Veranstaltung in Shenzhen für einem besseren Schutz der Umwelt und einer verträglichen wirtschaftlichen Entwicklung aus. Er nannte die Erde "einen Planeten, der weiter eine Intensivbehandlung nötig hat".

Planet steht unter Druck

UN Generalsekretär Kofi Annan während der Tagung des UN Sicherheitsrates über den Nahen Osten
Kofi AnnanBild: AP

Annan verwies auf "Armut, Umweltverschmutzung und Bevölkerungswachstum; Armut auf dem Lande und rapide Verstädterung; verschwenderische Verbrauchsgewohnheiten und wachsenden Bedarf für Wasser, Land und Energie". Dies setze "das Lebensversorgungssystem des Planeten schwer unter Druck und bedroht die Fähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen."

Das Thema des diesjährigen Weltumwelttages "Gib der Erde eine Chance" solle die Dringlichkeit der Aufgabe unterstreichen, meinte der UN-Generalsekretär." Nachhaltige Entwicklung steht auf drei Pfeilern: wirtschaftliches Wachstum, sozialer Fortschritt und der Schutz unserer Umwelt und der natürlichen Ressourcen."

In Deutschland steht der internationale Umwelttag unter dem Hauptthema: "Nachhaltige Entwicklung - eine Chance für die Zukunft". Ziel ist es, in Zukunft weiterhin das umweltbewusste Verhalten in der Bevölkerung zu fördern. Durch das System von systematischer Mülltrennung und Verpackungsrecycling in Deutschland konnten zum Beispiel im Jahre 2001 400.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden, wie eine ökologische Jahresbilanz zeigt. (fro)