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Gefährdet der "Brexit" Millionen Jobs?

16. Mai 2016

David Cameron erhält Unterstützung vom britischen Gewerkschaftsbund TUC. Dieser warnt vor steigenden Kosten, sinkenden Investionen und dem langfristigen Verlust von Arbeitsplätzen im Fall eines EU-Austritts.

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Autoproduktion des Herstellers Range Rover im englischen Solihull (Foto: dpa)
Im englischen Solihull werden Autos der Marke Range Rover produziertBild: picture-alliance/dpa/D. Jones

"Vier Millionen Jobs sind Gefahr", erklärte Owen Tudor vom "Trades Union Congress" (TUC) im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur in London. Der Leiter der Abteilung für europäische Angelegenheiten des britischen Gewerkschaftsbundes sieht bei einem Austritt Großbritannniens aus der Europäischen Union ("Brexit") vor allem eine Gefahr für die Arbeitsplätze in der Exportwirtschaft, zum Beispiel in der Auto- und Chemiebranche.

"Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Preise für britische Exportprodukte im Falle eines EU-Austritts steigen werden", so Tudor. Wie viele Jobs dann genau verloren gehen würden, hänge sehr stark davon ab, wie das zukünftige Handelsabkommen zwischen Großbritannien und den verbliebenen EU-Staaten aussähe.

Warnung vor Abwärtsstrudel

Neben den steigenden Kosten befürchtet Tudor auch, dass ein EU-Austritt und der damit verbundene Ausschluss vom EU-Binnenmarkt Investoren abschrecken könnte. "Wir gehen davon aus, dass die Investitionen aus Drittstaaten sinken werden", sagte Tudor. Die Folge könne ein Abwärtsstrudel sein, der weitere Jobs kostet.

Auch der britische Premierminister David Cameron warnte am Wochenende erneut vor den Folgen eines EU-Austritts. Großbritannien würde einen "unmittelbaren und nachhaltigen Rückschlag" erleiden, erklärte er während eines Wahlkampfauftritts in seinem Heimatwahlkreis in Whitney nahe Oxford.

Das Referendum zum EU-Austritt Großbritanniens findet am 23. Juni statt. In den letzten Meinungsumfragen waren Gegner und Befürworter fast auf gleicher Höhe - mit einem leichten Vorsprung der "Brexit"-Gegner. Ein Fünftel der Befragten zeigte sich noch unentschlossen.

djo/sti (afp, dpa)