Gestohlenes Cézanne-Gemälde in Serbien sichergestellt
13. April 2012Das Ölgemälde des französischen Impressionisten Paul Cézanne (1839-1906) war am 10. Februar 2008 zusammen mit weiteren Kunstwerken bei einem spektakulären Raubüberfall aus einem Züricher Privatmuseum entwendet worden. Jetzt wurde das Bild in der serbischen Hauptstadt sichergestellt, wie Innenminister Ivica Dacic bestätigte. Vier mutmaßliche Täter seien festgenommen worden. Auch die Schweizer Polizei sei an der Aktion beteiligt gewesen. Die Spuren deuteten von Anfang an auf den Balkan. Zeugen sagten nach dem Raub aus, die Täter hätten mit slawischem Akzent Deutsch gesprochen.
Ein Schweizer Experte bestätigte die Echtheit des sichergestellten Gemäldes. Nach Angaben der serbischen Staatsanwaltschaft wollten die Verdächtigen das Bild für drei Millionen Euro verkaufen. Demnach erhielten sie bereits 1,4 Millionen Euro als Vorschuss.
Züricher Jahrhundert-Kunstraub
Der Überfall, bei dem die Täter vier Hauptwerke der Sammlung E.G.Bührle entwendeten, wurde auch als Züricher Jahrhundert-Kunstraub bezeichnet. Drei vermummte bewaffnete Männer waren an einem Sonntagnachmittag in die Kunstsammlung eingedrungen. Die ganze Aktion dauerte gerade einmal drei Minuten. Das wertvollste der gestohlenen Kunstwerke ist der jetzt sichergestellt Cézanne. Das 80 mal 64 Zentimeter große Bild "Knabe mit der roten Weste" stammt etwa aus dem Jahr 1888.
Degas-Gemälde weiterhin vermisst
Die damals ebenfalls gestohlenen Meisterwerke "Blühende Kastanienzweige" des Niederländers Vincent van Gogh (1853-1890) und "Mohnblumen bei Vetheuil" des Franzosen Claude Monet (1840-1926) wurden eine Woche nach dem Raubüberfall auf einem nahe gelegenen Parkplatz entdeckt. Das Bild "Graf Lepic und seine Töchter" des französischen Malers Edgar Degas (1834-1917) ist weiterhin spurlos verschwunden.
re/qu/uh (dpa,ape,afpe,rtre, dapd)