Georges Moustaki ist tot
23. Mai 2013Der Sohn jüdisch-griechischer Einwanderer verstarb in Nizza, wie seine Agentur bekannt gab. 2011 hatte der Chansonnier von unheilbaren Atemproblemen berichtet, die ihm das Singen unmöglich machten. 2009 war er zuletzt öffentlich aufgetreten.
Der Musiker, der als Giuseppe Mustacchi im ägyptischen Alexandria geboren wurde, kam früh mit dem Chanson in Berührung. Seine Eltern, die eine besondere Affinität zur französischen Kultur hatten, schickten ihn auf eine französische Schule. 1951 zog Moustaki in die französische Hauptstadt Paris, wo er den Dichter, Schriftsteller und Sänger Georges Brassens kennenlernte. Als Hommage an ihn nahm er dessen Vornamen in seinen Künstlernamen auf.
300 Chansons
Ende der 1950er-Jahre traf er auf die Chanson-Sängerin Édith Piaf und begann mit ihr eine kurze Liebesaffäre. Für Piaf komponierte er unter anderen das Lied "Milord", das zu seinen bekanntesten Werken gehört. In den 1960er Jahren schrieb der Liedermacher und Dichter Moustaki zahlreiche Chansons für Interpreten wie Piaf, Barbara, Yves Montand, Juliette Gréco, Serge Reggiani oder Dalida. Mit der französischen Sängerin Barbara ging er gemeinsam auf Tournee.
1968 gab er sein erstes Solokonzert und begann damit seine eigene Karriere als Sänger. Insgesamt verfasste Moustaki rund 300 Liedtexte.
Autor und Schauspieler
Moustaki engagierte sich auch in anderen künstlerischen Bereichen: Mit seinem Freund Siegfried Meir, der im Alter von neun Jahren als einer der letzten Frankfurter Juden ins KZ Auschwitz deportiert wurde und später nach Frankreich ging, schrieb er das Buch "Sohn des Nebels. Jüdische Erinnerungen". 1998 hatte Moustaki zudem eine Filmrolle an der Seite von Gérard Depardieu in "Der Graf von Monte Christo".
In den vergangenen 40 Jahren lebte Moustaki in Paris. 1985 nahm er die französische Staatsbürgerschaft an.
se/GD (afp, dpa)