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Zuwanderung bewegt die Generation 25

Vera Tellmann21. September 2015

Die Deutsche Welle stellt in einem crossmedialen Projekt die „Generation 25: Kinder der deutschen Einheit“ vor - und eine aktuelle Forsa-Umfrage zu Einstellungen und Erwartungen der Wendegeborenen.

https://p.dw.com/p/1GZko
Generation 25: Comedian Jokah Tululu
Generation 25: Comedian Jokah Tululu

Der „Jammer-Ossi“ und der „Besser-Wessi“ sind vom Aussterben bedroht. Junge Deutsche der Jahrgänge 1989/90 wissen einer aktuellen Forsa-Umfrage zufolge mit diesen Vorurteilen nicht mehr viel anzufangen. Gleichzeitig wandelt sich die Wahrnehmung der Geschichte: „Die DDR war kein Unrechtsstaat“ – diese Meinung vertreten 25-jährige Deutsche häufiger als der Durchschnitt der Bundesbürger. Als drängendste Probleme sieht die Generation 25 Zuwanderung und soziale Ungleichheit.

Anlässlich des 25. Jahrestags der Wiedervereinigung hat die Deutsche Welle (DW) eine repräsentative Meinungsumfrage unter 25-jährigen Deutschen in Auftrag gegeben. Unter Einbeziehung dieser Daten zeichnet die DW ein umfassendes Porträt der „Generation 25: Kinder der deutschen Einheit“ – abrufbar unter dw.com/g25 (deutsch) und dw.com/generation25 (englisch).

Zu Wort kommen 25 Vertreterinnen und Vertreter der „Generation Einheit“– vom Youtube-Star bis zum Bürgermeister, von der Weinkönigin bis zum angehenden Mönch, vom Ex-Islamisten bis zum Topmodel. Die Protagonisten sprechen über ihren Blick auf das wiedervereinigte Deutschland und über weitere Themen, die ihre Generation prägen: Identität, Erfolg, Karriere, Liebe, Familie und das Leben in der digitalen Welt. Statistische Daten, vornehmlich die Ergebnisse der von der DW in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage, ergänzen die Porträts.

„Unser crossmediales Projekt richtet den Blick auf das Lebensgefühl der jungen Leute, die das geteilte Land nur aus Erzählungen, Dokumentationen und dem Schulunterricht kennen“, erläutert Gerda Meuer, Programmdirektorin der Deutschen Welle. „Die Deutsche Einheit bleibt für viele Entscheider weltweit beispielhaft für friedlichen Wandel und die Überwindung tiefer Gräben. Unsere Reihe zeigt, dass die Generation 25 auf einem guten Weg ist, die Ost-West-Gräben vergessen zu machen.“

Regionale statt Ost-West-Unterschiede

Laut der Forsa-Umfrage empfindet die große Mehrheit (77 Prozent) der Generation 25 die Wiedervereinigung als wichtigstes deutsches Ereignis der vergangenen 30 Jahre. Unterschiede sehen die Befragten heute eher definiert durch regionale Besonderheiten wie Dialekt oder persönliche Sozialisation als durch eine Ost- oder Westzugehörigkeit.

Als drängendste Probleme werden Zuwanderung (46 Prozent) und soziale Ungleichheit (24 Prozent) genannt. Westdeutsche blicken etwas optimistischer in die Zukunft als gleichaltrige Ostdeutsche und streben zudem stärker nach Selbstverwirklichung. Die Karriere spielt der Umfrage zufolge für weniger als ein Fünftel der Generation 25 eine übergeordnete Rolle, im Vordergrund stehen persönliche Beziehungen und Gesundheit (jeweils 75 Prozent). Spaß zu haben ist für 43 Prozent sehr wichtig.

Forsa hat 751 der rund 1,8 Millionen Bundesbürger, die 1989/90 geboren wurden, befragt.

„Digital Natives“ oder „Generation Selfie“

Das DW-Team um die Autorinnen Christine Bayer und Patricia Szilagyi stellt zehn der 25 jungen Bundesbürger in kurzen Filmbeiträgen vor, weitere 15 in Online-Reportagen. Die Bildsprache orientiert sich an der Social-Media-Welt der „Digital Natives“. Die Protagonisten zeigen persönliche Fotos und Handyvideos und spielen ihre Lieblingsmusik. Interaktive Grafiken visualisieren die statistischen Daten, unter anderem zu den Themen Bildungsgrad, Migrationshintergrund und Kulturvermittlung.