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Gelungener Anpfiff

Hanspeter Detmer 6. Dezember 2003

Wer gegen wen in der Qualifikation zur WM 2006? Am Freitag (5.12.03) wurden die Qualifikations-Gruppen bei einer Fest-Veranstaltung in Frankfurt am Main ausgelost.

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Zeichen eines Mega-Ereignisses: Der "Fußball-Globus FIFA WM 2006" auf dem Frankfurter OpernplatzBild: AP

Der Anpfiff zur nächste Fußballweltmeisterschaft ist 957 Tage vor dem Eröffnungsspiel des Endrundenturniers am 9. Juni 2006 in München erfolgt. In Frankfurt am Main, wo der Deutsche Fußballbund sein Hauptquartier hat, wurden die kontinentalen Qualifikationsgruppen ausgelost. Dabei nahm der automatisch für die nächste Endrunde qualifizierte Gastgeber Deutschland die Rolle des Zuschauers ein.

31 Startplätze sind für die WM-Endrunde vakant. 197 Fußball-Nationalteams kommen für die Besetzung dieser 31 Plätze in Frage. Innerhalb ihrer Kontinente müssen sie sich nun qualifizieren. Entsprechend der Leistungsstärke, aber auch des generellen Interesses am Fußball, hatte der Fußball-Weltverband FIFA einen Verteilerschlüssel aufgestellt.

Bis zum letzten halben Platz

Europa als bedeutendster Fußballkontinent, wird bei der WM-Endrunde 2006 mit insgesamt 14 Teams vertreten sein. Dann folgen Afrika mit fünf Startplätzen, Asien und Südamerika mit jeweils 4,5 Startplätzen, Nord/Mittelamerika und die Karibik mit 3,5 Startplätzen sowie Ozeanien mit 0,5 Startplätzen. Natürlich können keine halben Nationalteams an der Weltmeisterschafts-Endrunde teilnehmen.

Ein rechnerisch halber Startplatz verlangt noch eine zusätzliche Qualifikationsrunde mit einem anderen Kontinent, dem ebenfalls ein halber Platz zugestanden wurde. Denkbar ist z. B., dass Ozeanien mit nur einem halben Startrecht einmal mehr bei einer WM-Endrunde nicht vertreten sein wird, dafür aber z. B. Südamerika dann fünf Teams nach Europa schicken darf.

Viel Pomp für harte Kerle

Formel 1 Champion Michael Schumacher und der Rocksänger Herbert Grönemeyer bei der Auslosung FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland
Bild: AP

Es war ein großer Rahmen in der Frankfurter Festhalle, in dem die Auslosung der vielen über den ganzen Globus verstreuten Qualifikationsgruppen erfolgte. Der Pomp der Veranstaltung ließ ahnen, dass die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland ein überragendes Sportereignis werden wird. Selbst der Megastar des Sports, der sechsmalige Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher, war sich nicht zu schade, einen nach dem anderen Papierschnippsel aus den Loskugeln zu ziehen. Aber man muss ja auch wissen: Michael Schumacher ist auch ein leidenschaftlicher Fußballspieler.

Bemerkenswert war, mit welcher Gelassenheit die Organisatoren des Deutschen Fußballbundes sowohl die via Fernsehen in mehr als 100 Länder ausgestrahlte Bühnenshow der Auslosung als auch die Betreuung der Gäste aus 122 Nationen bewältigte. Wahrscheinlich war das die Folge der guten Ergebnisse, die in den vorausgegangenen Tagen bei vielen Arbeitssitzungen verschiedenster Gremien des Organisationsstabs bekannt wurden.

Nur 35 Euro

Auch wenn der Deutsche Fußballbund als Gastgeber sein Kontingent von sechs nationalen Sponsoren noch nicht erschöpft hat, so weiß er dennoch heute schon, dass das Mammutturnier praktisch finanziert ist. Was jetzt an Einnahmen noch kommt, ist mehr oder weniger ein Zubrot.

Die Folge einer guten Finanzpolitik des deutschen
Organisationskomitees wird der Fußballfan zu spüren bekommen. Gerne hätte die FIFA höhere Eintrittspreise festgeschrieben, weil nicht zuletzt Sepp Blatter als Präsident des Fußball-Weltverbandes meint, eine der attraktivsten Sportveranstaltungen müsse ihre besondere Hochwertigkeit auch durch Höchstpreise für die Besuchertickets zum
Ausdruck bringen.

Der DFB aber setzte sich mit seiner Preispolitik durch und offeriert die günstigste Eintrittskarte in der Vorrunde für 35 EURO. Zum Vergleich: Bei der letzten Endrunde in Japan und Südkorea mussten die Fans für die günstigste Karte immerhin schon umgerechnet 51 EURO auf den Tisch legen. Trotz einer moderaten Preispolitik rechnet der Deutsche Fußballbund mit Gesamteinnahmen aus dem Kartenverkauf in Höhe von 200 Millionen EURO.

Auf nach Berlin

Zwischen dem 9. Juni und dem 9. Juli 2006 werden während der WM-Endrunde 64 Spiele ausgetragen. Dafür stehen 12 Stadien zur Verfügung. Das Eröffnungsspiel findet in einer eigens für die Weltmeisterschaft neu erbauten, 66.000 Sitzplätze anbietenden reinen Fußballarena in München statt. Der nächste Weltmeister wird dann in der deutschen Hauptstadt Berlin im total umgebauten Olympiastadion vor 74.500 Zuschauern ermittelt. In München, Berlin, Dortmund und Stuttgart werden sechs Spiele ausgetragen. In den anderen acht Arenen in Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Hannover, Kaiserslautern, Köln, Leipzig und Nürnberg finden fünf WM-Spiele statt.

Welche von den jetzt für die erste Qualifikationsrunde dann letztlich ausgelosten Teams dann letztlich im erlauchten Kreis der 32 Endrundenteilnehmer auftauchen, muss spätestens am 10. Dezember 2005 gekannt sein. Denn dann blickt die Fußballwelt wieder nach Deutschland, wenn in Leipzig die Auslosung der Vorrundengruppen vorgenommen wird.