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Gelingt Marin Cilic die Revanche?

27. Januar 2018

Der Kroate steht im Endspiel der Australian Open. Es ist seine zweite Chance bei einem Major-Finale gegen Roger Federer. Das erste Duell der beiden Tennisprofis endete tränenreich.

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Marin Cilic ist derzeit in bestechender Form.
Marin Cilic ist derzeit in bestechender Form.Bild: picture-alliance/AP Photo/N. H. Guan

Nicht nur Tennis-Liebhaber werden sich an seine Tränen erinnern. Als Marin Cilic vor gut einem halben Jahr bewusst wurde, dass er aufgrund seiner großen Blasen unter seinem Fuß so beeinträchtigt ist, dass er dieses Wimbledon-Finale nicht mehr gewinnen können würde, konnte er seine Tränen nicht mehr halten. Der mächtige Kroate, 1,98 Meter groß, 89 Kilogramm schwer, den Boris Becker einen "feinen Kerl" nennt, konnte seine Emotionen vor Millionen von Zuschauern nicht mehr verbergen.

Der Traum vom Wimbledonsieg, den jeder Tennisprofi bereits geträumt hat und den nur sehr wenige Spitzenspieler tatsächlich realisieren können, zerplatzte auch bei Cilic - obwohl er so nah dran war. Sein damaliger Gegner: Roger Federer. Der Schweizer triumphierte in drei Sätzen (6:3; 6:1; 6:4).  

Zufälliges Treffen auf den Malediven

Da trifft es sich womöglich ganz gut, dass die beiden Kontrahenten sich am Sonntag auf dem Hartplatz in der Rod Laver Arena beim Finale der Australian Open wiedertreffen. Zeit für eine Revanche (Sonntag, 9.30 Uhr MEZ)? Beide würden viel darum geben, dieses Turnier zu gewinnen. Für den Schweizer wäre es der 20. Triumph bei einem so genannten Major-Turnier. Für Cilic wäre es der zweite Sieg in der höchsten Turnierkategorie. Im Jahr 2014 gewann er die US Open gegen Kei Nishikori, nachdem er zuvor Federer im Halbfinale eliminiert hatte. Doch die Rivalität wird zwischen den beiden nur auf dem Platz ausgetragen.

Screenshot Instagram-Account Marin Cilic
Bild: Instagram/marincilic_official

Jüngst trafen sich beide zufällig auf den Malediven, erzählte Federer nach seinem Finaleinzug gegen den ebenfalls am Fuß verletzten Südkoreaner Chung Hyeon, der sogar aufgeben musste. Beide wollten eigentlich in der Abgeschiedenheit des Indischen Ozeans Urlaub machen. Am Ende standen beide auf dem Tennisplatz. Ohne Trainer, ohne Baljungen. Beide wollten einfach ein bisschen Tennis spielen - mit einem sympathischen Gegenüber.

Aggressiver Cilic

Cilic ist derzeit wieder in einer starken Form. Den aufstrebenden Briten Kyle Edmund ließ er im Semifinale keine Chance (6:2, 7:6 (7:4), 6:2). Zuvor hatte er im Viertelfinale den Spanier Rafael Nadal fast zur Verzweiflung getrieben, bis dieser im vierten Satz verletzt aufgeben musste.   

Roger Federer (l.) und Marin Cilic bei der Wimbledon-Siegerehrung 2017
Roger Federer (l.) und Marin Cilic bei der Wimbledon-Siegerehrung 2017.Bild: Getty Images/J. Finney

Der außerhalb des Tenniscourts äußerst ruhige und zurückhaltende Cilic spielt in diesen Tagen von Melbourne so aggressiv wie lange nicht. Er peitscht seine beidhändige Rückhand immer und immer wieder mit großer Wucht über das Netz. Auch seine Vorhand, die allerdings deutlich fehlerhafter ist, versucht er immer wieder gewinnbringend einzusetzen. Und Cilic sucht zunehmend den Weg ans Netz, was allein aufgrund seiner Größe furchteinflössend auf den Gegner wirkt.

Acht von neun Duellen hat der 29-Jährige gegen Federer indes verloren. Noch einmal will Marin Cilic allerdings keine Tränen vergießen.