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Geldregen an der Wall Street

26. Februar 2013

Ein Banker an der Wall Street verdient etwa fünf Mal soviel wie ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in New York City. Dieses Jahr könnte der Unterschied sogar noch größer ausfallen.

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Wall Street Außenaufnahme (Foto: dpa)
Wall Street AußenaufnahmeBild: picture alliance/Sergi Reboredo

Trotz der weiterhin köchelnden Schuldenkrise und einer strengeren Bankenregulierung verdienen die Finanzjongleure in New York City blendend: Für das vergangene Jahr dürfte ein Wall-Street-Banker im Schnitt einen Cash-Bonus von 121.900 Dollar (rund 93.000 Euro) kassiert haben, erklärte New Yorks oberster Finanzbeamter Thomas DiNapoli am Dienstag. Das sei 9 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Im Jahr 2011 waren die Zahlungen noch zurückgegangen. "Gewinne und Boni haben sich 2012 erholt", sagte DiNapoli. Den Beschäftigten in der New Yorker Finanzindustrie kam dabei ironischerweise auch zugute, dass die Banken in der Metropole im vergangenen Jahr Mitarbeiter abgebaut haben. So verteilte sich der Bonustopf auf weniger Köpfe.

Weniger Mitarbeiter

Ende vergangenen Jahres arbeiteten 169.700 Menschen an der Wall Street, 1000 weniger als im Vorjahr. DiNapoli geht davon aus, dass der Abbau in diesem Jahr weitergeht. So hatte die Großbank JPMorgan erst am Dienstagmorgen (Ortszeit) erklärt, konzernweit 4000 Stellen streichen zu wollen.

Im Jahr 2011, für das die jüngsten Daten vorliegen, summierte sich das Gesamtgehalt eines Wall-Street-Bankers auf 362.900 Dollar. Das sei fünf Mal soviel wie das durchschnittliche Einkommen in der Privatwirtschaft in der Stadt, merkte DiNapoli an.

Bei seinen Zahlen beruft sich der Behördenchef auf vorliegende Steuerdaten. Seine Beobachtungen decken sich dabei mit einer bereits im November herausgebrachten Gehaltsstudie der Unternehmensberatung Johnson Associates.

US-Banken mit höherem Gewinn

Im Vergleich zu 2011 wuchs der Gewinn der US-Banken insgesamt um mehr als 19 Prozent auf mehr als 141 Milliarden Dollar, wie der Einlagensicherungsfonds FDIC am Dienstag mitteilte. Dies sei so viel wie seit 2006 und damit vor Ausbruch der Finanzkrise nicht mehr, als der Sektor mit gut 145 Milliarden Dollar sein bisher bestes Ergebnis überhaupt verzeichnet habe.

FDIC-Chef Martin Gruenberg äußerte jedoch Zweifel, dass die Branche ihr rasantes Wachstum beibehalten könne. Die Gewinne der Finanzhäuser könnten zudem schnell wieder zusammenschmelzen, wenn die Politik in Washington nicht mit einem Haushaltskompromiss automatische Kürzungen großen Umfangs verhindern könne.

ul/re (dpa, rtr)