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Geld für Fett

17. Juli 2007

Beckham lächelt, Ayala hört auf, Schusters Nachfolger und der DFB-Physiotherapeut fordert Geldstrafe für Fett.

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Lothar Matthäus (Quelle: dpa)
Relaxter MeisterBild: AP

Beckhams erstes Training

Das erste Mal tat weh. Humpelnd und mit dickem linken Knöchel präsentierte sich David Beckham am Montag (Ortszeit) beim ersten Training seines neuen Arbeitgebers Los Angeles Galaxy. Viel mehr als ein bisschen Stretching und leichtes Ball- Jonglieren war für den neuen Coverboy der amerikanischen Fußball- Profiliga "Major League Soccer (MLS) nicht drin. Sogar sein geplantes Debüt am Samstag im Testspiel gegen den FC Chelsea ohne den verletzten Michael Ballack ist gefährdet. "Wir werden ihn nicht zwingen zu spielen. Das wäre falsch. Wir hoffen, dass es geht, aber wir werden kein Risiko eingehen", erklärte Galaxy-Coach Frank Yallop. Vor knapp 1000 Fans trabte Beckham 45 Minuten lang mit Betreuer Ivan Pierra oder dem ebenfalls verletzten Verteidiger Chris Albright über den Platz. Keine Sprints, keine Flanken, keine Freistöße. Ausgiebiges Dehnen, das berühmte Hollywood-Lächeln und fertig war der erste Arbeitstag.

Schusters Nachfolger

Der frühere dänische Fußball-Weltklassespieler Michael Laudrup ist Nachfolger von Bernd Schuster als Trainer des FC Getafe. Der 43-Jährige unterschrieb am Dienstag einen Zweijahresvertrag bei dem Madrider Vorort-Club aus der Primera Divison. Schuster war vor acht Tagen als neuer Coach von Real Madrid vorgestellt worden. Der ehemalige deutsche Nationalspieler hatten Getafe in der vergangenen Saison ins spanische Pokal-Finale geführt.

"Ein Grund, warum ich hierher komme, ist, dass Getafe ein Verein ist, der sich in kurzer Zeit in der Ersten Liga etabliert hat", meinte Laudrup. Der Bruder des ehemaligen Bundesliga-Profis Brian Laudrup war von 2000 bis 2002 an der Seite von Morten Olsen Co-Trainer der dänischen Nationalelf und danach Coach bei Brondby IF Kopenhagen, mit dem er einmal Meister wurde und zwei Landespokale holte. Wie Schuster hat Laudrup einst für Real Madrid und für den FC Barcelona gespielt.

Ayala hört auf

Für ein Kuriosum sorgt der argentinische Fußball-Nationalspieler Roberto Ayala in der spanischen Primera Division. Der Kapitän des zweimaligen Weltmeisters wechselt zum UEFA-Cup-Teilnehmer Real Saragossa, obwohl der 34-Jährige sich bereits im Februar dieses Jahres mit dem Ligakonkurrenten FC Villarreal auf ein Engagement für die nächsten drei Jahre geeinigt hatte.

Nach zähen Verhandlungen haben sich Ayala, dessen Kontrakt bei seinem letzten Klub FC Valencia am 30. Juni auslief, und Villarreal offenbar geeinigt. Nach Medienberichten soll sich der Abwehrspieler für sechs Millionen Euro aus dem Kontrakt herausgekauft haben. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Real Saragossa diese Summe aufgebracht hat.

Ayala absolvierte am Dienstag mit Erfolg die obligatorische medizinische Untersuchung in Saragossa und wurde am Abend offiziell vorgestellt. Dabei erklärte der Defensivspieler, der im WM-Viertelfinale 2006 in Berlin zwischen Argentinien und Deutschland im Elfmeterschießen mit seinem Versuch an Nationaltorhüter Jens Lehmann gescheitert war, seinen Rücktritt aus dem Nationalteam.

"Die Entscheidung habe ich bereits vor einiger Zeit getroffen und hatte nichts mit der Finalniederlage bei der Copa zu tun", sagte Ayala, der mit Argentinien das Finale der Copa America am vergangenen Sonntag gegen Brasilien mit 0:3 verloren hatte. Mit 115 Einsätzen ist Ayala Rekordnationalspieler seines Landes.

Strafe für Fett

Bundesliga-Profis sollen künftig finanziell bestraft werden, wenn sie körperlich nicht fit aus dem Urlaub zurückkehren. Dies kann sich zumindest Oliver Schmidtlein, Physiotherapeut der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, gut vorstellen.

"Ich finde es vollkommen in Ordnung, dass Leistungssportler gutes Geld verdienen und Anerkennung für ihre Leistungen ernten, aber wenn dann eben ein solcher Profi vollkommen desolat aus der Pause zurückkehrt, dann muss es auch möglich sein, ihm knallharte Geldstrafen zu verpassen", sagte der ehemalige Konditionstrainer von Bayern München in einem Interview mit dem Magazin 11 Freunde.

Schmidtlein nennt folgenden Ansatz. "Nehmen wir die Körperkomposition. Der Körperfettanteil sollte sich im einstelligen Bereich bewegen. Ist dieser zweistellig, sollte der Profi eine bestimmte Summe Strafe zahlen - je nach Einkommen bis zu 50.000 Euro", erklärte er.

Als Beispiel führte Schmidtlein die nordamerikanische Eishockey-Liga NHL an. Dort würden genaue Summen im Vertrag stehen, "die der Spieler im Falle der körperlichen Unzulänglichkeit zu zahlen hat." In Deutschland fehle noch ein "klarer Maßnahmenkatalog".

Für den DFB-Fitnesscoach sind Fußballer "über Aufklärung und die Schaffung von Angstszenarien am besten zu packen. Angst davor, dass ihm die Bank oder die Tribüne drohen könnte oder eben ganz einfach und am effektivsten: vor Geldstrafen. Ich denke, so funktionieren Menschen am ehesten." (sams)