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Geisternetze - Gefahr vom Meeresgrund

4. Januar 2022

In den Ozeanen bleiben jedes Jahr bis zu eine Million Tonnen Fischernetze zurück. Als Geisternetze töten sie unkontrolliert weiter: Jährlich sterben qualvoll Millionen Meerestiere. Meeresschützer führen Tauchaktionen durch, um die Netze zu bergen.

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Die abgerissenen Netze und Netzteile gehen bei Stürmen und Unfällen verloren oder bleiben an Wracks hängen. Allerdings steigt auch die Zahl der Geisternetze, die durch illegale Entsorgung im Meer landen - das Meer dient als billige Mülldeponie.

Seit den 1960er Jahren werden Fischernetze nicht mehr aus den leicht vergänglichen Naturstoffen Hanf, Sisal oder Leinen hergestellt, sondern aus synthetischen Stoffen. Bis sich ein Kunststoffnetz zersetzt hat, kann es 600 Jahre dauern. So lange bleiben sie für Meeresbewohner tödliche Fallen. Über 130.000 Delfine, Seehunde, Seelöwen, Wale und Millionen Fische, Vögel und Schildkröten verenden dadurch jedes Jahr. 

Auch an den Stränden der Nord- und Ostsee werden unzählige Netzreste angespült. Der Lummenfelsen auf der Insel Helgoland ist ein wichtiges Vogelschutzgebiet. Über 10.000 Vogelpaare brüten hier: Dreizehenmöwen, Trottellummen und Basstölpel. Die Bestände haben sich in den vergangenen Jahren eigentlich erholt. Doch immer mehr brütende Vögel bauen ihre Nester aus den reißfesten Kunststoffresten, die sie am Strand finden. Ein tödliches Unterfangen. Vor allem für den Nachwuchs.

Weltweit gibt es immer mehr Initiativen mit dem Ziel, die Geisternetze zu bergen und wiederzuverwerten. Doch ein Recycling der Netze ist aufwändig und die Bergungsaktionen sind nicht ungefährlich.

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