1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Gefragtes Reiseziel Südamerika

7. März 2002

Nach dem deutschen Bundeskanzler vor gut zwei Wochen bereist jetzt Außenminister Joschka Fischer Lateinamerika. Wirtschaftsthemen und Menschenrechte stehen im Mittelpunkt.

https://p.dw.com/p/1xw8
Gesprächspartner Fischers: Chiles Präsident Ricardo LagosBild: AP

Begleitet wird Fischer von einer Delegation, die überwiegend mittelständische Firmen vertritt. Nach Gesprächen in Peru und Chile reist Fischer am Freitag (8.3.2002) zu einem Kurzbesuch nach Argentinien weiter.

Am ersten Tag seines Aufenthalts in Chile hatte Fischer eine Superkamera am neuesten Teleskop der Europa-Sternwarte Paranal ihrer Bestimmung übergeben. Fischer sagte am Mittwoch, dass die Sternwarte Ausdruck dessen sei, wozu Europa fähig sei, wenn es seine Anstrengungen kombiniere. Am zweiten Tag des Chile-Besuchs waren am Donnerstag(6.3.2002) Gespräche in der Hauptstadt Santiago mit Präsident Ricardo Lagos, der Außenministerin María Soledad Alvear und mit Wirtschaftsminister Jorge Rodriguez Grossi vorgesehen. Im Mittelpunkt standen Wirtschaftsthemen einschließlich der Assoziierungs-Verhandlungen zwischen Chile und der EU, der kommende EU-Lateinamerika-Gipfel am 17. und 18. Mai in Madrid sowie der deutsch-chilenische Menschenrechtsdialog.

Gemeinsame Menschenrechtspolitik

Im Vorfeld von Fischers Besuch in Chile, hatten Deutschland und Chile vereinbart, auf dem Gebiet der Menschenrechspolitik enger zusammenzuarbeiten. Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik, Gerd Poppe, betonte nach Gesprächen in Santiago, dass schon jetzt weitgehende Übereinstimmung bei der Einbringung und Unterstützung von Resolutionen im Rahmen der multilateralen Menschenrechtspolitik herrsche.

Vor seiner Reise nach Chile beendete Außenminister Joschka Fischer einen dreitägigen Aufenthalt in Peru. Dort standen deutsche Bemühungen zur Stabilisierung der jungen demokratischen Regierung im Mittelpunkt. Fischer sprach mit dem seit sieben Monaten amtierenden Staatspräsidenten Alejandro Toledo, der dem wegen Amtsmissbrauchs und Korruption aus dem Amt gedrängten und außer Landes geflohenen Alberto Fujimori folgte. Toledo besuchte bereits vor seinem offiziellen Amtsantritt Fischer in Berlin. Beide Politiker verbindet ein freundschaftliches Verhältnis.

Hoffnung auf deutsche Investitionen

Fischer sagte Peru weitere Unterstützung bei der Rückkehr des Landes zur Demokratie zu. Er besuchte auch ein vornehmlich von Deutschland finanziertes Antidrogenprogramm in einem der Slums von Lima. Toledo erhofft sich von dem Besuch ein gesteigertes deutsches Interesse an Investitionen in seinem von hoher Arbeitslosigkeit geprägten Land.

Letzte Station der Reise, die am Montag in Peru begonnen hatte, ist am Freitag das Krisenland Argentinien. In Buenos Aires will sich Fischer unter anderem über den Verbleib von etwa 70 verschwundenen Deutschen zur Zeit der Diktatur in Argentinien informieren.

Mit den Besuchen in Peru und Chile ergänzte Fischer das Programm der Reise von Bundeskanzler Gerhard Schröder nach Lateinamerika vor gut zwei Wochen. Die beiden Länder konnten nicht mehr in den Zeitplan des Kanzlers eingepasst werden, der in Mexiko, Brasilien und Argentinien Halt gemacht hatte. (mik)