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Leben in Halle

16. November 2010

Zu aufregend für die Provinz, zu gemütlich für die große Welt. So könnte man Halles Studentenleben kurz zusammenfassen. Im Restaurant würde die Stadt unter "Gut bürgerlich mit einem Schuss Exotik" auf der Karte stehen.

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Die Wahrzeichen von Halle: die Marienkirche mit ihren Doppeltürmen und das Denkmal des Komponisten Georg Friedrich Händel (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/ dpa

Wie überall wohnt auch in Halle der Studierende typischerweise in einer WG in der Altstadt oder aber in einem der acht Wohnheime. Hier wie da: Die Mieten sind niedrig, sodass mehr Geld für Kaffeetrinken und Unternehmungen am Abend bleibt. Nach Vorlesungs- und Prüfungsstress erholt sich der geplagte Bachelor- oder Masteranwärter am besten in einem der vielen Gässchen in der Altstadt. Dort thront auch das Wahrzeichen von Halle, der Rote Turm, der mit kupfernem Helmdach und vergoldetem Kugelknauf 84 Meter hoch in den Himmel ragt. In seinem Schatten breiten sich die kleinen Flaniermeilen in alle Himmelsrichtungen aus, eine jede mit eigenem Flair und gediegenem Charme, der aus allen Ritzen scheint.

"Kleine Uli" - großes Kino

So auch zum Beispiel in der Kleinen Ulrichstraße, "Kleine Uli" genannt, der frequentiertesten der Kneipen- und Cafémeilen. Hierher kommt der Hallenser, um sich zu zeigen, aber auch um in geselliger Runde zu plauschen oder, wenn es etwas länger dauert, zu versacken. Je nach Belieben. Wem dies zu gewöhnlich ist, der kann sich in einer der umliegenden Galerien von Kunst inspirieren lassen oder gleich einen Ausflug zur nahen Moritzburg machen. Der trutzige Bau inmitten der Stadt wurde einst als Residenz der Magdeburger Erzbischöfe errichtet; heute ist die Burg Heimstätte diverser Sammlungen und Ausstellungen. Hoch- und Populärkultur erwartet den Besucher auch in den Spielstätten am Thalia-Theater und am Neuen Theater. Cineasten hingegen zieht es eher in die kleinen Programmkinos der Altstadt, um sich einen Godard, Woody Allen oder Fassbinder anzusehen, zum Bier oder als geistvolles Abendprogramm bzw. zur Vorbereitung auf das nächste Seminar.

Grooven und relaxen

Junge Leute sitzen auf einer Wiese auf der Peißnitzinsel in Halle (Foto: picture-alliance / HB-Verlag)
Natur pur: Auf der Peißnitz-Insel kann man gut relaxen.Bild: picture-alliance/HB Verlag

Schön und gut. Doch wo kann man sich Freitag- oder Samstagabend die Schuhe durchtanzen? Wer sich gern in wogenden Menschenmassen verlieren möchte, sollte einen Abstecher in die "Easy Schorre" machen, einen Musik- und Diskotempel. Dezenter, individueller und ein wenig kreativer geht es hingegen in den vielen Clubs der Altstadt zu, in denen sich auch das studentische Publikum trifft und sich die Zeit vertreibt. Etwa im Indiepop-Klub "Druschba", in der "Zwei Zimmer-Küche-Bar" mit Wohnzimmer-Feeling oder aber im "Hühnermanhattan", einer Art soziokulturellem Zentrum mit losen und etwas anarchisch anmutenden Veranstaltungsreihen. So bunt kann Halle auch sein.

Um am Sonntag den Kopf wieder frei zu kriegen - und im Sommer überhaupt ein Tipp: die Peißnitz-Insel. Mitten in der Saale gelegen bringt sie die Natur bis in die Stadt und lädt auf ihren Wiesen und unter Bäumen nicht nur Studierende zum Relaxen ein.


Autor: Sven Näbrich
Redaktion: Stephanie A. Hiller