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Gedenken an Erdbebenopfer

17. Januar 2015

Mehr als 6400 Menschen kamen ums Leben, als vor 20 Jahren ein schweres Erdbeben die japanische Stadt Kobe und ihre Umgebung erschütterte. Heute gedachten die Menschen der Opfer.

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Menschen mit Bambuslaternen (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Um 5.46 Uhr Ortszeit kamen 14.000 Hinterbliebene zu einer zentralen Gedenkfeier in einem Park der Hafenstadt Kobe zusammen, zu diesem Zeitpunkt hatte am 17. Januar 1995 ein Beben der Stärke 7,2, die Erde erschüttert. Sie zündeten zu einer Schweigeminute rund 10.000 Kerzen in Bambusständern an. Einige der Bambuslaternen formten dabei das Datum 17.1.

Durch das Beben waren 6434 Menschen getötet worden. Es verursachte verheerende Schäden. Hunderttausende Gebäude, viele Brücken, Bahnschienen und Schnellstraßen wurden zerstört. Zahlreiche Einwohner verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Es war bis zur Erdbeben- und Tsunamikatastrophe mit dem folgenden schweren Reaktorunglück von Fukushima am 11. März 2011 die bis dahin schwerste Naturkatastrophe im Japan der Nachkriegszeit. Damals starben fast 19.000 Menschen. Während der Gedenkfeier in Kobe wurden auch Kerzen für diese Opfer entzündet. Ein Priester ließ eine Glocke mit der Aufschrift "Hoffnung" erklingen.

"Amazing Grace"

Auf einer nahe gelegenen Insel stimmten die Menschen aus Dankbarkeit an die Hilfe, die die Region damals von überall her erhalten hatte, das englischsprachige Lied "Amazing Grace" an. Auch an weiteren Orten der Region wurde an die Opfer der Katastrophe gedacht.

Äußerlich sind Kobe und die betroffenen Regionen in der Provinz Hyogo wieder aufgebaut. Doch auch 20 Jahre nach der Katastrophe leiden noch immer viele der älteren Überlebenden an den Folgen, insbesondere unter Vereinsamung. Einer Erhebung zufolge starben in den vergangenen Jahren mehr als 1000 Opfer, die in vom Staat damals bereit gestellten Wohnungen untergekommen waren, einen einsamen Tod. In diesem Jahr läuft die damals festgesetzte Nutzungsfrist für diese Wohnungen aus, sodass die inzwischen hochbetagten Bewohner ausziehen und abermals eine neue Bleibe suchen müssen. Hilfsorganisationen befürchten, dass sich dadurch die Vereinsamung der Menschen noch verschlimmern könnte.

fab/as (dpa, afp)