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Gedenken an Opfer des Germanwings-Absturzes

24. März 2016

Ein Jahr ist die Katastrophe nun her. Die Gedenkfeiern am Absturzort von Flug 4U9525 bei Le Vernet in den Alpen sowie im nordrhein-westfälischen Haltern mögen ein wenig trösten, erklären können sie nichts.

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Trauernde in Halten am See bei einer Gedenkminute (Foto: picture-alliance/dpa/M. Kusch)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Kusch

Mit einer Schweigeminute um 10.41 Uhr haben mehr als 600 Angehörige im französischen Alpenort Le Vernet der Opfer des Germanwings-Absturzes vor einem Jahr gedacht. Die Lufthansa als Mutterkonzern hatte dazu in dem kleinen Alpenort nahe der Absturzstelle eine streng abgeschirmte Zeremonie organisiert.

Bei der Gedenkveranstaltung wurden auch die Namen der Todesopfer verlesen. Auf dem Friedhof der kleinen Gemeinde, wo die nicht identifizierten sterblichen Überreste der Opfer in einem Gemeinschaftsgrab bestattet wurden, sollte ein Kranz niedergelegt werden. "Wir sind heute nach Le Vernet gekommen, um der Opfer zu gedenken und ihnen die Ehre zu erweisen", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr. "Dieser tragische Absturz hat unglaubliches Unglück über viele, viele Menschen gebracht. Dieses Unglück können auch wir nicht lindern, aber wir können zumindest den Angehörigen beistehen."

Blick vom Bergrücken auf den Ort der Katastrophe

Einige der Angehörigen brachen anschließend zu Fuß oder mit Kleinbussen zum Col de Mariaud auf. Von dem Bergrücken aus ist die schwer zugängliche Unglückstelle von Flug 4U9525 an einem steilen Felsgebirge zu sehen.

Die Linienmaschine der Lufthansa-Tochter Germanwings war am 24. März 2015 um 10.41 Uhr auf ihrem Flug von Barcelona nach Düsseldorf in Südfrankreich abgestürzt. Der 27-Jährige Copilot, der an einer psychischen Erkrankung litt, hatte das Flugzeug absichtlich an einem Bergmassiv zerschellen lassen. Alle 150 Insassen kamen ums Leben, darunter 16 Schüler und 2 Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums im nordrhein-westfälischen Haltern. Viele Angehörige der Opfer sowie der Schulleiter des Halterner Gymnasiums nehmen an den Gedenkfeierlichkeiten in Frankreich teil.

Rettungskräfte an der Absturzstelle bei Le Vernet (Foto: Reuters/French Interior)
25. März 2015, an der Absturzstelle bei Le Vernet: Rettungskräfte, die nichts mehr retten könnenBild: Reuters/French Interior Ministry/Handout

"Ihr seid immer bei uns"

In Haltern am See selbst erinnerten Schüler und Angehörige mit Blumen und Kerzen an die Absturz-Opfer . Auf einem Spruchband stand: "Ihr seid immer bei uns." Um 10.41 Uhr hielt auch die Stadt für eine Minute inne (Artikelfoto). Währenddessen läuteten alle Kirchenglocken. Daran schoss sich eine ökumenische Andacht in der katholischen Stadtkirche an.

Zuvor hatte bereits der nordrhein-westfälische Landtag der Absturz-Opfer gedacht. Landtagspräsidentin Carina Gödecke sprach in Düsseldorf den Angehörigen und Freunden der Opfer die Anteilnahme des Landesparlaments aus. "An diesem für Sie so schweren Tag der Trauer, aber auch des Erinnerns an ihre Lieben sind wir in Gedanken bei ihnen. Sie sind nicht allein", sagte Gödecke im Namen aller 237 Abgeordneten.

Lufthansa-Chef: "Konstruktive Lösungen" bei Entschädigungen

Lufthansa-Chef Carsten Spohr bekräftigte derweil seinen Willen für "konstruktive Lösungen" bei den Entschädigungen für die Angehörigen. "Wir haben von Anfang an gesagt, wir werden uns großzügig zeigen und haben uns auch im ersten Jahr großzügig gezeigt", sagte Spohr in Le Vernet. Für jedes Opfer wurde nach Angaben von Germanwings eine Soforthilfe von 50.000 Euro gezahlt. Dazu sollen 25.000 Schmerzensgeld für jeden Toten gezahlt werden. Nächste Angehörige sollten ohne weitere Prüfung 10.000 Euro bekommen.

sti/cw (dpa, kna)