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Geburtstagsgeschenk der Extraklasse

19. August 2010

Der Männerkammerchor DelicaTon aus Hessen setzt sich in Szene. Zu seinem 10-jährigen Jubiläum hat der Chor gleich die ganze Welt eingeladen: zu einem neuen Festival.

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Chorfestival Heart of Europe: Brasilien Grand Prix (Foto: DW / Ursula Böhmer)
Chorfestival Heart of EuropeBild: DW

Gefeiert wird in dem kleinen hessischen Ort Gelnhausen – und weil das geographisch im "Herzen Europas" liegt, wurde das Festival konsequenterweise "Heart of Europe" genannt. Neben Begegnungskonzerten und Workshops gibt es auch einen Wettbewerb.

Schönklang aus Weißrussland

Zum Wettbewerb in der Marienkirche Gelnhausen hat der Mädchenchor "Raniza" polnisch-russische Kirchenmusik mitgebracht. Anmelden konnten sich die fünzig jungen Sängerinnen für zwei aus insgesamt vier Kategorien: Sakrale Musik, Weltliche Musik, Neue Musik und Folklore.

Fünf Juroren machen sich nun vorne in der Kirchenbank Notizen – darunter auch Robert Sund aus Schweden, eine Koryphäe in der internationalen Chorszene. Beurteilt werden bei allen sprachlich bedingten nationalen Klangunterschieden Kriterien wie Intonation, Phrasierung, Dynamik und ob die Sänger gut zusammen singen.

Trinklieder aus Taipei

Chorfestival Heart of Europe: Chor aus Taiwan (Foto: DW / Ursula Böhmer)
Chor aus TaiwanBild: DW

Aus 20 Nationen sind die Chöre gekommen, haben teilweise lange Wege hinter sich: Der Taipei Century Choir ist aus Taiwan angereist. Er hat sich für die Kategorien "Weltliche Musik" und "Folklore" angemeldet und stellt sich später mit fröhlichen Trinkliedern beim Wettbewerb vor. Chorleiterin Li-Fen Chen erweist sich als absoluter "fair player", hat für jeden Konkurrenzchor ein rotes Tütchen voller Geschenke mitgebracht: Darin CDs, DVDs und ein taiwanesisches Fähnchen.

Samba in Hessen

Chorfestival Heart of Europe: Brasilien Auftritt Secular (Foto: DW / Ursula Böhmer)
Brasilien AuftrittBild: DW

Unterdessen hat sich auf der offenen Marktplatz-Bühne der Chor "Coretfal" aus Brasilien aufgestellt: Auch er hat Folkloristisches im Gepäck, darunter – wie könnte es anders sein – eine Samba. Dass man bei solchen Rhythmen nicht einfach brav in Reih und Glied stehen kann, liegt auf der Hand – und so tänzeln die jungen Sänger hier elegant, Hüften und Arme schwingend, über die Bühne.

Gesangskunst aus Zentralasien

Ganz andere Klänge füllen dann die Peterskirche: Beim Workshop "Obertongesang". eröffnet der Tscheche Jan Stanek dem Publikum mit seinem Chor "Spektrum" faszinierend sphärische Klangspektren der Stimme. Ursprünglich stammt der spirituelle Gesang aus Zentralasien: Dabei werden die Obertöne, die bei jedem Ton natürlicherweise mitschwingen, sozusagen herausgefiltert, indem man den Mundraum beim Singen verändert, etwa durch die Zungenstellung. An die 16 Obertöne soll man erzielen können – sofern man jahrelang fleißig geübt hat: So wie die Amateure im Chor "Spektrum", die am Ende mit zwei Bronze-Diplomen nach Hause gehen.

Autorin: Ursula Böhmer

Redaktion: Gudrun Stegen