GE: eine Milliarde für 3D-Drucker

Zwei Zukäufe auf einen Schlag: Der amerikanische Misch-Konzern will für den Lübecker Maschinenbauer SLM Solutions, der 3D-Drucker herstellt, 680 Millionen Euro bezahlen. Für umgerechnet 614 Millionen Euro will GE dessen schwedischen Konkurrenten Arcam kaufen.

"Additive Fertigung" – gemeint sind dreidimensionale Druckprozesse - "ist ein Schlüsselelement in der Entwicklung von GE zu einem digitalen Industrieunternehmen", erklärte der Chef der Flugzeugsparte GE Aviation, David Joyce. General Electric ist in einer Vielzahl von Sparten aktiv und baut unter anderem Flugzeug-Triebwerke, Turbinen und Medizintechnik.

Zahnkronen und Düsen

Mit 3D-Druckern lassen sich dreidimensionale Bauteile in beliebigen Formen herstellen, die bisher nur gefräst oder gegossen werden konnten - von Zahnkronen bis zu Einspritzdüsen für Flugzeug-Triebwerke. Die entstehenden Werkstücke sind meist leichter und robuster als Guss- oder Stanzteile. GE arbeitet etwa daran, den Turboprop-Motor eines neuen Flugzeugs vom Typ Cessna zu wesentlichen Teilen auf diese Weise zu produzieren.

Das Lübecker Unternehmen SLM Solutions ist ein Startup, das erst seit zwei Jahren an der Börse ist. Im vergangenen Jahr setzte die Fima rund 66 Millionen Euro um und hatte etwas mehr als 300 Mitarbeiter. Nach dem Übernahmeangebot von General Electric schoss die Aktie von SLM Solutions um 40 Prozent auf 38,92 Euro nach oben. Der US-Konzern bietet 38 Euro je Aktie für den 3D-Drucker-Hersteller – ein Aufschlag von mehr als 36 Prozent zum bisherigen Kurs.

ar/ul (rtr, dpa, ARD)