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Gaucks Gespräche in Südkorea

12. Oktober 2015

Gerade eben noch das Weiße Haus, jetzt nun der Königspalast in Südkorea: Bundespräsident Gauck kommt ganz schön herum dieser Tage. Die Asien-Reise ist aber durchaus von politischem Gewicht - vor allem für die Gastgeber.

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Joachim Gauck Daniela Schadt Südkorea Besuch
Bild: picture-alliance/dpa/W. Kumm

Bundespräsident Joachim Gauck ist mit militärischen Ehren von Südkoreas Staatspräsidentin Park Geun Hye empfangen worden. Bei dem anschließenden Gespräch standen - 70 Jahre nach der Teilung des Landes - die Bestrebungen Parks für eine Wiedervereinigung mit dem kommunistischen Nordkorea im Mittelpunkt, wie Beobachter meldeten. Während seines Staatsbesuches in dem ostasiatischen Land setzt sich der deutsche Gast für eine Wiederaufnahme der Sechs-Parteien-Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm ein.

Am Nachmittag wird der Bundespräsident eine Rede vor der Nationalversammlung halten.

"Vertiefter Austausch"

In einem am Montag veröffentlichten Interview der südkoreanischen Zeitung "JoongAng Ilbo" betonte Gauck, dass Deutschland neben der EU auch einen kritischen Dialog mit Nordkorea führe. "Einen vertieften Austausch halten wir für die bessere Option als eine sich durch Sprachlosigkeit verfestigende Konfrontation" so Gauck mit Blick auf sein Dringen auf Wiederaufnahme der Atomgespräche. Deutschland mache sich bei den Verhandlungen mit Pjöngjang aber keine Illusionen, auch nicht in der Nuklearfrage.

Zum Auftakt hatte der Bundespräsident zunächst den Changdeok-Palast besucht, einen alten Königspalast in der Hauptstadt. Gauck wird auf seiner Reise von seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt (Artikelbild oben) und zahlreichen Vertretern der mittelständischen Wirtschaft begleitet. Vor dem Hintergrund der gedämpften Entwicklung der südkoreanischen Wirtschaft eröffnet der Bundespräsident am Dienstag eine deutsch-koreanische Konferenz zum Thema Wissenschaft und Innovation. Deutschland ist für Südkorea der wichtigste europäische Handelspartner. Am Mittwoch besucht das deutsche Staatsoberhaupt die entmilitarisierte Zone zwischen Süd- und Nordkorea, die letzte noch existierende Grenze des Kalten Krieges.

ml/cw (rtr,dpa)