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Mahnende Worte an Nordkorea

12. Oktober 2015

Bundespräsident Gauck besucht Südkorea - und spricht dabei viele aktuelle Themen an - das Atomprogramm Nordkoreas, die deutsche Wiedervereinigung als Vorbild und auch den Abgasskandal bei VW.

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Bundespräsident Joachim Gauck und Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/J. Heon-Kyun

Bundespräsident Joachim Gauck hat Nordkorea gemeinsam mit seiner südkoreanischen Amtskollegin Park Geun Hye zum Verzicht auf dessen umstrittenes Atomprogramm aufgerufen. Die kommunistische Regierung in Pjöngjang entwickelt Nuklearwaffen und Trägerraketen und droht offen mit ihrem Einsatz gegen Feinde.

Gauck hatte Park am Montag Seoul getroffen. In einem am gleichen Tag veröffentlichten Interview mit der südkoreanischen Zeitung "JoongAng Ilbo" betonte er, dass Deutschland neben der EU auch einen kritischen Dialog mit Nordkorea führe. "Einen vertieften Austausch halten wir für die bessere Option als eine sich durch Sprachlosigkeit verfestigende Konfrontation", sagte Gauck mit Blick auf sein Dringen auf Wiederaufnahme der Atomgespräche. Deutschland mache sich bei den Verhandlungen mit Pjöngjang aber keine Illusionen, auch nicht in der Nuklearfrage.

Gauck mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt in Südkorea (Foto: dpa)
Gauck mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt in SüdkoreaBild: picture-alliance/dpa/W. Kumm

Gauck sieht kein belastetes Verhältnis durch VW-Skandal

Die südkoreanische Staatspräsidentin bedankte sich zudem während des Treffens beim deutschen Staatschef, dass Deutschland das Konzept ihrer Regierung für eine friedliche Wiedervereinigung der beiden Koreas unterstütze.

Der Bundespräsident berichtete nach dem Gespräch auch, dass der Abgas-Skandal bei Volkswagen den deutschen Ruf in Südkorea nicht zu belasten scheine. "Ich konnte keine Entschärkung des Bildes von Deutschland aus koreanischer Sicht wahrnehmen, und dafür bin ich natürlich dankbar", sagte Gauck. Er wisse aber nicht, ob Park das Thema nur aus Höflichkeit nicht angesprochen habe.

Von Wirtschaftsdelegation begleitet

Zum Auftakt seiner Reise hatte der Bundespräsident zunächst den Changdeok-Palast besucht, einen alten Königspalast in der Hauptstadt. Gauck wird auf seiner Reise von seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt und zahlreichen Vertretern der mittelständischen Wirtschaft begleitet.

Deutschland ist für Südkorea der wichtigste europäische Handelspartner. Am Mittwoch besucht das deutsche Staatsoberhaupt die entmilitarisierte Zone zwischen Süd- und Nordkorea, die letzte noch existierende Grenze des Kalten Krieges.

Ba/sc (dpa, rtr)