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Gastkommentar: Ermutigende Wahlvorbereitungen im Kongo

27. Juli 2006

Mwakamubaya Nasekwa ist Direktor des "Primary Healthcare Promotion Programme" in der Provinz Nord-Kivu in der DR Kongo. Für DW-WORLD.DE hat er seine Gedanken zu den bevorstehenden Wahlen zusammengefasst.

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Wahlkampf im KongoBild: PA/dpa
Mwakamubaya Nasekwa
Mwakamubaya NasekwaBild: Privat

Die Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo am 30. Juli sind für die Kongolesen sehr wichtig, die in den vergangenen 46 Jahren noch niemals ihre Regierung wählen konnten. Ich bin 44 Jahre alt und es ist für mich das erste Mal, dass ich an einer Wahl teilnehmen darf. Ich werde zusammen mit zweien meiner Kinder wählen gehen, die ebenfalls abstimmen dürfen.

Viele Menschen haben alles verloren

Mehr als 3,5 Millionen Menschen sind als Folge des fünfjährigen Bürgerkrieges und ethnischer Konflikte gestorben. Und noch viel mehr haben ihr Zuhause verloren, ihre Angehörigen und ihren Besitz. Sexuelle Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen sind genauso Folge von den kriegerischen Unruhen wie andere Verletzungen von Menschenrechten.

Eines der ärmsten Länder der Welt

Der durchschnittliche Verdienst von Staatsbediensteten wie Lehrern, Krankenschwestern oder Soldaten liegt bei unter zehn US-Dollar im Monat.

Durch ihre Ressourcen gehört die DR Kongo zu den reichsten Ländern auf dem afrikanischen Kontinent. Aber heutzutage sichtbare soziale Indikatoren machen die DR Kongo zu einem der ärmsten Staaten der Welt.

Meine Einschätzung gibt nicht unbedingt die Ideen aller Kongolesen wieder, aber sie ist ähnlich den Hoffnungen und Befürchtungen der Menschen, die vom Krieg und den ethnischen Konflikten betroffen sind.

Manche wollen nicht, dass sich etwas ändern

Die Wirklichkeit in der DR Kongo ist, dass einige wenige Menschen es gewohnt sind in einem absichtlich unorganisierten politischen und wirtschaftlichen System zu entscheiden. Sie sind nicht daran interessiert, dass sich die Dinge ändern, sie fischen lieber im trüben Wasser.

Die fortgeschrittenen Vorbereitungen der unabhängigen Wahlkommission (IEC) und ihrer Partner für die Wahl sind trotz aller Schwierigkeiten wie dem Termindruck, die sie bewältigen mussten, sehr ermutigend.

Mwakamubaya Nasekwa ist Direktor des "Primary Healthcare Promotion Programme" (PPSSP) in der DR Kongo. Das Programm ist ein Zusammenschluss dreier Organisationen, dem "Evangelical Medical Centre of Nyankunde", dem "Panafrican Institute of Community Health" und der "Evangelical Community at the Centre of Africa". Die Hauptaufgaben sind öffentliche Gesundheitsversorgung, psychologische Betreuung nach Kriegstraumata, Aids-Bekämpfung sowie rechtliche und soziale Beratung. Das PPSSP hat seinen Hauptsitz in Beni, in der Provinz Nord-Kivu.