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Gaddafi-Sohn zum Tode verurteilt

28. Juli 2015

Ein Gericht in Libyen hat einen Sohn des gestürzten Machthabers Muammar al-Gaddafi, Saif al-Islam, zum Tode verurteilt. Acht weitere Vertraute des langjährigen Diktators sollen ebenfalls hingerichtet werden.

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Saif al-Islam Gaddafi (Foto: dapd)
Bild: dapd

Die Richter in Tripolis sprachen Gaddafis Sohn unter anderem wegen Mordes und Korruption schuldig, wie die staatliche Nachrichtenagentur berichtete. Gegen das Urteil kann Berufung eingelegt werden.

Das Gericht verurteilte zudem acht Vertraute seines Vaters und langjährigen Machthabers zur Hinrichtung durch ein Erschießungskommando, darunter der frühere Regierungschef Baghdadi al-Mahmudi und der ehemalige Geheimdienstchef Abdullah Senussi. Ihnen wurden Verbrechen während des blutig bekämpften Aufstands gegen Gaddafi im Jahr 2011 vorgeworfen.

Der Prozess gegen den einst als Gaddafis Nachfolger auserkorenen al-Islam hatte im April in der libyschen Hauptstadt begonnen. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hatte sich zuvor vergeblich um eine Auslieferung des Gaddafi-Sohns bemüht. Der IStGH hatte auf dem Höhepunkt der Revolte Haftbefehl gegen ihn und Senussi wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit erlassen. Anschließend entbrannte ein Streit zwischen Tripolis und Den Haag darüber, vor welchem Gericht sich die beiden Männer verantworten sollten.

Seit dem mit Hilfe der NATO erfolgten Sturz Gaddafis ist Libyen in einen Bürgerkrieg geraten, in dem sich mittlerweile zwei rivalisierende Regierungen und Parlamente gegenüberstehen. Zudem kämpfen mehrere Milizen um Einfluss in dem nordafrikanischen Land.

pg/jj (dpa, afp)