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Gaddafi-Regime sucht Ausweg aus Krise

4. April 2011

Libyens Regierung strebt nach eigener Aussage ein Ende der Kämpfe mit den Aufständischen an. Neue Spekulationen gibt es auch über einen möglichen Rückzug von Machthaber Gaddafi.

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Muammar al-Gaddafi (Foto: AP)
Seit Jahrzehnten an der Macht: Muammar al-GaddafiBild: AP

Das Regime des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi ist nach Einschätzung des griechischen Außenministers Dimitris Droutsas um eine Lösung des Konflikts mit den Rebellen bemüht. "Von dem, was uns der Gesandte Libyens gesagt hat, scheint das Regime auf der Suche nach einer Lösung zu sein", berichtete Droutsas. Zuvor hatte der griechische Regierungschef Giorgos Papandreou in Athen den libyschen Vize-Außenminister Abdul Latif al-Obeidi empfangen.

Ende der Gewalt!

Abdul Latif al-Obeidi und Giorgos Papandreou (Foto: AP)
Treffen in Athen: Papandreou und Al-Obeidi (l.)Bild: AP

Papandreou habe dem Gaddafi-Vertrauten gesagt, die Beschlüsse der Vereinten Nationen müssten respektiert und in ihrer Gesamtheit in die Tat umgesetzt werden. Dies bedeute auch eine sofortige Einstellung der Kampfhandlungen und vor allem das Ende der Gewaltanwendung gegen die Zivilbevölkerung, teilte das Außenministerium in Athen mit. Gaddafis Regierung hat bereits mehrfach eine Waffenruhe erklärt, diese aber nicht eingehalten.

Großbritannien entsandte unterdessen Diplomaten nach Libyen, um dort unter anderem Mitglieder des Nationalen Übergangsrats der Opposition zu treffen. Ein kleines Team unter Führung des ranghohen Diplomaten Christopher Prentice sei am Wochenende in der Rebellen-Hochburg Bengasi eingetroffen, erklärte das britische Außenministerium.

Lenkt Gaddafi ein?

Genährt wurden auch wieder Spekulationen, Gaddafi könnte die Macht abgeben. Nach Informationen der Zeitung "New York Times" hat der Sohn des Diktators, Saif al-Islam, einen Lösungsvorschlag unterbreitet, der auch den Rückzug seines Vaters vorsieht. Dies erfuhr die Zeitung nach eigener Darstellung von einem Diplomaten mit engen Verbindungen zum libyschen Regime. Der Vorschlag sei bei den Rebellen jedoch nicht auf offene Ohren gestoßen.

Libysche Rebellen (Foto: AP)
Siegessicher: Libysche AufständischeBild: AP

Auf Bitte der NATO verlängerten die USA ihre Beteiligung an den internationalen Luftschlägen gegen die Gaddafi-Truppen bis einschließlich diesen Montag (04.04.2011). Eigentlich wollten sich die US-Streitkräfte ab Samstag nicht mehr an den direkten Angriffen beteiligen und nur noch eine unterstützende Rolle spielen. Anfangs hatten die Vereinigten Staaten den Einsatz gemeinsam mit Frankreich und Großbritannien militärisch angeführt. Vergangene Woche übernahm dann die NATO das Kommando.

Autor: Christian Walz (dpa, rtr, afp, dapd)
Redaktion: Walter Lausch