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G20 einig gegen Manager-Boni

25. September 2009

Banker müssen sich nach dem G20-Gipfel in Pittsburgh auf ein Ende überzogener Prämien und Boni einstellen. Globale Wirtschaftsprobleme sollen künftig im Kreis der 20 führenden Wirtschaftsnationen gelöst werden.

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G20-Gipfel in Pittsburgh(Foto: AP)
Große Pläne: Der G20-Gipfel will das internationale Finanzsystem reformierenBild: AP

Die 20 stärksten Wirtschaftsnationen (G20) werden für die Vergütungen von Bankmanagern harte Regeln aufstellen, wie Diplomaten beim G20-Gipfel im amerikanischen Pittsburgh am Freitag (25.09.2009) sagten. Nach Angaben aus der deutschen Delegation ist auch an Strafen gedacht, sollten Geldhäuser die Richtlinien umgehen. So könnten Institute gezwungen werden, bei Verstößen mehr Eigenkapital vorzuhalten. Nach diesen Informationen soll es in Zukunft keine garantierten Boni mehr geben. Prämien müssten an Gewinn oder Umsatz gekoppelt sein.

USA verschärft Vorschriften für Banken

Aufsichtsbehörden sollen über die Einhaltung der Vergütungssysteme wachen, hieß es weiter. Sollte eine Not leidende Bank zudem staatliche Hilfe in Anspruch nehmen, könnten Vergütungen nachträglich gekürzt werden.

Die USA werden schärfere Vorschriften für das Eigenkapital von Banken bis 2011 umsetzen. Dies gaben Diplomaten am Rande des G20-Gipfels bekannt. Damit nähern sich die USA dem Basel-II-Abkommen an, das in Deutschland und anderen europäischen Ländern seit 2007 gilt. Dieses soll die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Finanzsystems stärken, die Wettbewerbsgleichheit verbessern und Risiken besser erfassen. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Peer Steinbrück fordern seit langem, dass etwa die Bilanzierungsregeln transatlantisch geregelt werden.

Enge Zusammenarbeit geplant

Timothy Geithner (Foto:afp)
US-Finanzminister Timothy Geithner zeigte sich über die erreichten Einigungen zufriedenBild: AP

Die führenden 20 Nationen der Erde wollen künftig die globalen ökonomischen Probleme gemeinsam anpacken und lösen. Es sollen in Zukunft auch nach dem Ende der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise regelmäßige Treffen erfolgen. Damit gewinnen aufstrebende Volkswirtschaften wie China, Indien und Brasilien mehr Einfluss. Die US-Regierung sprach von einer "historischen Einigung". Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich zufrieden, dass die führenden Industrieländer und aufstrebende Volkswirtschaften auch künftig eng zusammenarbeiten. "Es ist allgemein festgestellt worden, dass das G20-Format sich in Zeiten der Krise bewährt hat und weiterentwickelt werden soll", sagte die Kanzlerin. "zu einem Format, das die ökonomische Regierung der Welt darstellen soll."

Über Sicherheitsfragen werde allerdings weiterhin in Rahmen der G8 beraten, berichtete die Zeitung "New York Times" am Freitag. Mit dieser Neuerung werden Länder an einen Tisch gebracht, "die für eine starke, ausgeglichene Weltwirtschaft, für die Reform des Finanzsystems und den Kampf gegen die Armut gebraucht werden", teilte das Weiße Haus mit. Die G20 stünden weiter im Mittelpunkt der Bemühungen, eine dauerhafte Erholung der Wirtschaft zu erreichen und die Schwächen auszumerzen, die zu der Krise führten.

Reform des Finanzsystems angestrebt

Die Staats- und Regierungschefs wollten auf dem G20-Gipfel in Pittsburgh eine Reform des internationalen Finanzsystems auf den Weg bringen. Die G20 hatten das globale Management während der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise übernommen.

Zu G20 gehören 19 Staaten und die EU. Sie repräsentiert rund vier Fünftel der weltweiten Wirtschaftsleistung. Die G7-Länder - die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Japan - kommen seit mehr als drei Jahrzehnten regelmäßig zu Gipfeln zusammen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 kam auch Russland dazu. Seitdem wird von der Gruppe der Acht (G8) gesprochen. (nem/det/dpa/rtr/ap)

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