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Götze-Rückkehr zum BVB perfekt

Andreas Sten-Ziemons (mit sid, dpa)21. Juli 2016

Mario Götze spielt ab sofort wieder für Borussia Dortmund. Nach drei durchwachsenen Jahren beim FC Bayern München kehrt der Nationalspieler zu seinem Ex-Klub zurück. Dort soll er eine andere Rolle spielen als zuletzt.

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Mario Götze im Trikot des FC Bayern (Foto: picture-alliance/dpa/A.Gebert)
Bild: picture-alliance/dpa/A.Gebert

Die Rückkehr des Fußball-Weltmeisters Mario Götze vom FC Bayern München zum Rivalen Borussia Dortmund ist perfekt. Das bestätigten beide Vereine am Donnerstag. Götze erhält beim BVB einen Vertrag bis 2020. Laut Medienberichten soll der 24 Jahre alte Offensivspieler die Dortmunder geschätzte 25 Millionen Euro kosten. WM-Held Götze, der im Finale von Rio de Janeiro 2014 das Siegtor für Deutschland gegen Argentinien erzielte, war 2013 für 37 Millionen Euro von der Borussia nach München gewechselt. Beim Rekordmeister konnte er sich allerdings nicht durchsetzen und kehrt nun ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages in die sportliche Heimat zurück. Götze stammt aus der Jugendabteilung des BVB und gab für die Borussen 2009 sein Bundesliga-Debüt.

"Als ich 2013 vom BVB zum FC Bayern gewechselt bin, war das eine bewusste Entscheidung, hinter der ich mich heute nicht verstecken will. Drei Jahre später und mit inzwischen 24 Jahren blicke ich mit anderen Augen auf meinen damaligen Entschluss", wird Götze in einer Pressemitteilung seines alten und neuen Vereins Borussia Dortmund zitiert. Er könne "gut verstehen, dass viele Fans meine Entscheidung nicht nachvollziehen konnten. Ich würde sie so heute auch nicht mehr treffen!", erklärte der Nationalspieler.

Klare Zeichen für den Abschied

Im Wechselpoker um den WM-Siegtorschützen von 2014 hatte Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bereits am Mittwoch angekündigt, dass ein Abschluss der Verhandlungen mit Borussia Dortmund kurz vor dem Abschluss stehe. "Es könnte sein, dass morgen der Gordische Knoten durchschlagen wird", sagte Rummenigge vor dem Testspiel gegen Manchester City. Auch der "Kicker" vermeldete die Rückkehr Götzes an seine alte Wirkungsstätte vorzeitig als perfekt.

Pep Guardiola und Mario Götze (Foto: sampics Photographie )
Keine enge Freundschaft: Bayern-Coach Pep Guardiola wusste mit Mario Götze nicht fiel anzufangenBild: picture alliance/augenklick/S. Matzke

Die Kommentare aus der Münchener Mannschaft fielen am Mittwochabend zurückhaltend und freundlich aus: Münchens neuer Trainer Carlo Ancelotti sagte nach dem Testspiel gegen Pep Guardiolas Manchester City: "Wenn Götze den Verein verlassen sollte, wünsche ich ihm alles Gute für die Saison." Offensivspieler Franck Ribery meinte: "Das war nicht so eine gute Situation für ihn hier. Er hatte ein paar Verletzungen und nicht so das Selbstbewusstsein. Ich wünsche ihm viel Glück."

Zurück zu alter Stärke?

Die Hoffnung des BVB und Götzes ist nun, dass der ehemalige Weltklassespieler in seinem alten Dortmunder Umfeld wieder aufblüht. Er muss allerdings damit rechnen, von Teilen der BVB-Fangemeinde nicht mit offenen Armen aufgenommen zu werden. Mit seinem Wechsel nach München vor drei Jahren hatte er die Anhänger vor den Kopf gestoßen. Auch darauf reagierte Götze in der Pressemitteilung des BVB: "Wenn ich nun in meine Heimat zurückkehre, möchte ich versuchen, alle Menschen - gerade auch die, die mich nicht mit offenen Armen empfangen - durch Leistung zu überzeugen. Es ist mein Ziel, wieder meinen besten Fußball zu spielen. Für uns alle, den Club und die BVB-Fans", betonte der 24-Jährige.

Für Götze, dem man nachsagt, dass er absolutes Vertrauen und eine gewisse Nestwärme benötigt, um beste Leistungen zu bringen, könnte ein Rolle gespielt haben, dass er in Dortmund an der Seite seines guten Freundes Marco Reus spielen kann. Mit André Schürrle, den der BVB vom VfL Wolfsburg nach Dortmund holen möchte, käme eine weiterer enger Vertrauter hinzu. Nach dem Verlust der Stammspieler Mats Hummels (Bayern München), Ilkay Gündogan (Manchester City) und Henrikh Mkhitaryan (Manchester United) kann der BVB einen Mario Götze in guter Form und dessen offensive Fähigkeiten gut gebrauchen. Im System von Trainer Thomas Tuchel wird Götze allerdings eher nicht wie in München als Flügelspieler oder "falsche Neun" eingesetzt werden, sondern soll als Spielmacher die Fäden ziehen.

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Bei seinen Auftritten mit bayern in Dortmund wurde Götze ausgepfiffenBild: picture-alliance/dpa/F. Gambarini