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Für uns ist immer Mittwoch

Sandra Petersmann/(fi), Andres Klug (Fotos)13. Juni 2002

DW-Reporterin Sandra Petersmann und der Fotograf Andreas Klug haben sich im deutschen Feldlager in Afghanistan umgesehen und die Soldaten bei der Arbeit begleitet. Eine Foto-Geschichte (optimiert für Internet-Explorer).

https://p.dw.com/p/2PTL
Fern der Heimat: Abendstimmung in "Camp Warehouse"Bild: DW

Sonnenuntergang im deutschen Feldlager – für einen Teil der Soldaten geht jetzt ein langer Arbeitstag zu Ende. Für die anderen beginnt mit der Dämmerung ein neuer. Alle sind sich darüber einig: "Hier ist jeder Tag gleich, für uns ist immer Mittwoch."

Am 11. Januar traf der erste Teil des deutschen Vorauskommandos in Kabul ein, und nur drei Tage später fuhren deutsche Soldaten zum ersten mal Patrouille in der afghanischen Hauptstadt.

Kamel freies Format
Nomadenfamilie in Afghanistan

Im Mai erreichten immer mehr Nomadenfamilien die Weidegründe rund um die Hauptstadt.

Soldaten, Nomaden und Kamel
Afghanische Nomadenfamilie und deutsche Soldaten

Sie haben gehört, dass sie hier von Banditen und Räubern sicher sind, weil neue Soldaten aus dem Ausland gekommen sind, um sie zu schützen.

Kinder
Nomadenkinder in Afghanistan

Deutschland stellt für die internationale Schutztruppe ISAF ein gemeinsames Einsatzkontingent mit Österreich, den Niederlanden und Dänemark. Insgesamt 1450 Soldaten, davon maximal 1200 aus Deutschland.

Das deutsche Feldlager liegt auf einem ehemaligen Fabrikgelände etwa 15 Kilometer östlich des Stadtzentrums, an der wichtigen Verbindungsstraße zwischen Kabul und Jalalabad.

ISAF Fahrzeug
Deutsches Feldlager der ISAF

Vieles ist inzwischen zur Routine geworden. Und so hat das Feldlager natürlich längst einen Namen bekommen: Die Soldaten nennen die Zeltstadt "Camp Warehouse".

Das Leben in "Camp Warehouse" ist abgeschottet. Aber draußen, auf Patrouille, wird den Soldaten das Ausmaß der Zerstörung immer wieder vor Augen geführt.

Strassenszene: Fahrradfahrer vor Ruine
Ruinen in Kabul

Mit den Menschen reden. Ihnen Fragen stellen, herausfinden, wie die Stimmung ist. Aber auch immer wieder die Botschaft vermitteln, dass die ISAF keine Gefahr für die Menschen ist. Auf militärische Bewegungen achten, vor allem aber Präsenz zeigen und die Kriminalität drücken. Das sind die Aufgaben der Schutztruppe.

Soldaten auf Streife, Panzer und Kinder
Deutsche Soldaten auf Patrouille

Und immer wieder winken. Besonders die vielen Kinder, am Straßenrand liefern sich oft Rennen mit den Militärautos.

Vier Stunden dauert eine Patrouille, rund um die Uhr sind die Soldaten zusammen. Bei den Mahlzeiten, aber auch in der nächtlichen Unterkunft. Da gibt es kaum Privatssphäre.

Essensausgabe
Essensausgabe im Feldlager der deutschen Bundeswehr in Kabul

Um so wichtiger ist, sich manchmal die Zeit für ein wenig Entspannung zu nehmen. Momente der persönlichen Ruhe - und doch nie ganz allein.

Sonnender Soldat
Sonnenbad in "Camp Warehouse"

Ein halbes Jahr ist lang: Bis Juli oder August werden die Soldaten des ersten deutschen Kontingents für Afghanistan noch in Kabul sein. Erst dann steht der erste große Schichtwechsel an.