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Fußball und Kultur: Programm für Eröffnungsgala präsentiert

2. Dezember 2005

"Ein ungewöhnliches Fest für eine ungewöhnliche Stadt" - Andre Heller kam ins Schwärmen, als er sein Konzept und das Team für die Eröffnungsgala der Fußball-Weltmeisterschaft am 7. Juni 2006 in Berlin vorstellte.

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Farbenfrohe Gala-PräsentationBild: AP

Neben "Kaiser" Franz Beckenbauer ließ der Österreicher mit Peter Gabriel und Brian Eno gleich zwei Pop-Veteranen aufmarschieren, die im Berliner Olympiastadion für die Musik sorgen sollen. Es ist das erste Mal, dass eine Fußball-WM mit einer Gala und nicht mit einem Spiel beginnt.

6500 Freiwillige sollen in der Arena und hinter den Kulissen für ein Spektakel sorgen, "das es in der Geschichte des Weltfußballverbandes FIFA so bisher noch nicht gegeben hat", wie Heller am Mittwoch (30.11.05) versicherte.

132 Weltmeister kommen

BdT: Löwe Goleo VI, das Maskottchen für die FIFA WM 2006, Pele und Beckenbauer mit Pille und Pokal
132 Fußball-Weltmeister sind dabei: Pele (links) und Franz Beckenbauer gehören dazuBild: AP

Für die Premiere kann er tatsächlich mit weltweit klingenden Namen aufwarten: Neben 132 Fußballweltmeistern, darunter Sportlegenden wie Diego Maradona und Pele, werden auch die amerikanische Star-Sopranistin Jessye Norman, die Hip-Hop-Band Black Eyed Peas und der Sänger Cheb Kahled aus Algerien auftreten.

Die Regie übernimmt der französische Choreograf Philippe Decoufle, der das Abschlussfest der Olympischen Winterspiele 1992 in Albertville gestaltete, sowie Mark Fischer, Bühnenbildner unter anderem für die Touren von Rolling Stones, U2 und Robbie Williams.

Peter Gabriel
Ex-Genesis-Sänger Peter Gabriel steuert den "Soundtrack" zur Gala beiBild: AP

Mit dem früheren Genesis-Musiker Peter Gabriel soll die Sound-Kulisse als Mischung weltweiter Klänge aus den Lautsprechern tönen. Für die Gala-Hymne sind vom Fachmann für elektronische Musik, Brian Eno, sphärische Klänge zu erwarten.

Doppelt so viel Bewerber

Heller wies bei der Vorstellung des Programms darauf hin, dass die Idee zu der Gala ursprünglich von der Bundesregierung stammte, die FIFA davon jedoch so angetan war, dass sie Projekt und die Kosten übernahm.

Andre Heller
Stellte sein Team für die Gestaltung der Gala vor: Andre HellerBild: AP

Fast 13.000 Menschen hatten sich als freiwillige Darsteller und Helfer für einen der 6500 Plätze in der Show beworben. "Das ist ein riesiger Erfolg, wenn man bedenkt, dass wir ihnen nicht mehr als ein gutes Essen, liebevolle Behandlung und eine Erinnerungsmedaille bieten können", so Heller.

Vorverkauf gestartet

Am Mittwoch (30.11.05) startete der weltweite Kartenvorverkauf für die Show, die am 7. Juni um 21.00 Uhr MEZ im Olympiastadion mit dem Vorprogramm beginnt. Um 22.00 Uhr wird der 90-minütige Hauptteil angepfiffen. Tickets gibt es in fünf Kategorien. Die teuerste Karte kostet 750 Euro, die günstigste 100 Euro - ein "moderater Preis", der nach Auskunft von FIFA-Generalsekretär Urs Linsi den Tickets eines WM-Halbfinales entspricht.

Das umgebaute Berliner Olympiastadion p178
Ort der WM-Eröffnungsgala: das umgebaute Berliner OlympiastadionBild: dpa

"Mit dem Fest werden wir buchhalterisch ein Verlustgeschäft machen", räumte Verbandsekretär Linsi ein. Doch es sei der FIFA wert, mit der Berliner Gala die Tradition von WM-Eröffnungsshows zu begründen. Das Eröffnungsspiel findet allerdings zwei Tage später statt - in München. Die WM endet am 9. Juli 2006. Die den internationalen Fernsehanstalten, die für die Übertragungsrechte bezahlen sollen, würden die Show als "Geheimtipp" handeln.

Beckenbauer begeistert

"Das kann nur einer", lobte Beckenbauer als Chef des deutschen WM- Organisationskomitees den Wiener Künstler, dem für die Eröffnungsshow zwischen 23 und 25 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Anders als bei manchen Olympischen Spielen wird das Fest, so viel machte Heller deutlich, keine Visitenkarte des Gastgeberlandes sein. Es wird weder Schuhplattler noch Shanty-Chöre geben. Das Fest soll europäisch und international sein - "und nicht, was sich der kleine Moritz unter Populärgeschmack vorzustellen hat", wie Heller sagte. Einzig die Freiwilligen kommen aus Deutschland. (ms)