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Fußball-EM 2020 in 13 Ländern

Calle Kops (sid/dpa)25. Januar 2013

Die erste dezentrale EM-Endrunde wird Realität. 2020 werden 51 Spiele in 13 Ausrichterländern und 13 Stadien stattfinden. Einen Favoriten für die Austragung des Endspiels gibt es auch schon.

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UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino (l.) and UEFA-Präsident Michel Platini sitzen auf der Bühne (Foto: REUTERS/Valentin Flauraud)
UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino (l.) and UEFA-Präsident Michel Platini sitzen auf der BühneBild: Reuters

Zunächst war es nur eine "verrückte Idee" von UEFA-Präsident Michel Platini, nun wird sie zur Realität. Erstmals findet im Jahr 2020 eine Fußball-EM in mehr als ein oder zwei Gastgeberländern statt. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat beschlossen, das Turnier in 13 Stadien in 13 verschiedenen Ländern austragen zu lassen. Damit will Platini für die größtmögliche Breitenwirkung sorgen. "Wir wollen nicht nur eine Region einbeziehen, sondern ganz Europa. Vom Osten bis zum Westen, vom Norden bis zum Süden", sagte er am Freitag (25.01.2013) nach der Sitzung der UEFA-Exekutive im Verbandssitz in Nyon: "Alle 53 Verbände sind ausdrücklich eingeladen, sich zu bewerben."

Deutschland ist nicht der Final-Favorit

In zwölf Gastgeberländern wird es jeweils ein Stadion geben, in dem drei Vorrundenspiele und eine Partie der K.o.-Runde (Achtel- oder Viertelfinale) ausgerichtet werden. Beide Halbfinals und das Endspiel werden in einem 13. Land über die Bühne gehen. "Jeder der 53 Mitgliedsverbände darf zwei Bewerbungen abgeben, eine für die Gruppenspiele, eine für die Finalrunde. Nur eine darf aber Erfolg haben, so dass letztlich 13 Länder beteiligt sind", betonte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino.

Unterdessen ist schon jetzt klar, dass die Aussichten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf die Ausrichtung des Endspiels nicht allzu gut sind. Die Türkei sei seine bevorzugte Wahl für den Abschluss des Turniers, verdeutlichte UEFA-Präsident Platini sofort: "Soweit es mich betrifft, ja. Aber für die anderen Mitglieder weiß ich es nicht", meinte der Franzose über seine 16 Exekutiv-Kollegen. Allerdings sei eine Bewerbung "indiskutabel", sollte Istanbul im Herbst dieses Jahres für die Olympischen Sommerspiele 2020 ausgewählt werden.

Blick in das leere Stadion von Galatasaray Istanbul (Foto: Bulent Kilic/EuroFootball/Getty Images)
Für UEFA-Präsident Platini die favorisierte Arena für das EM-Finale 2020: das Stadion von Galatasaray IstanbulBild: Getty Images

Deutsche Bewerbung für die Vorrunde

Bis September 2013 muss auch der DFB seine Bewerberstädte für die Europameisterschaft benennen, dabei begrenzt sich die Wahl der Stadien durch die von der UEFA geforderten Mindestkapazitäten. Die Finalarena muss Platz für 70.000 Zuschauer bieten, weshalb nach derzeitigem Stand nur das Berliner Olympiastadion infrage käme. Für die Gruppenspiele wird eine Kapazität von 50.000 Plätzen verlangt. Somit könnten die Partien unter anderen in Berlin, München, Dortmund, Stuttgart, Hamburg oder Gelsenkirchen stattfinden. Zwei Ausnahmen mit mindestens 30.000 Plätzen werden in der Vorrunde zugelassen, "damit sich mehr Länder bewerben können", sagte Platini.

Deutschland könnte also mit zwei verschiedenen Städten an den Start gehen, zum einen für die Gruppenspiele und zum anderen für die Finalrunde. Doch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hatte zuletzt eher mit einer Bewerbung nur für die Gruppenphase geliebäugelt und das aus gutem Grund: "Wenn wir den Zuschlag für das Halbfinale und Finale bekommen, würden wir als Gastgeber für die Vorrunde wegfallen. Unsere Mannschaft würde dann nur auswärts spielen", meinte Niersbach.

Kein Ausrichter ist gesetzt

Die 13 Ausrichterländer sind nicht automatisch bei der EM dabei, sondern müssen sich zuvor noch qualifizieren. Die 24 Teilnehmer werden in sechs Vorrundengruppen aufgeteilt, nur zwei dieser Gastgeber können in die gleiche Gruppe gelost werden, so dass jeder Ausrichter zwei garantierte Heimspiele hat. Die beiden Finalspiele werden dann in der 13. Stadt ausgetragen. Auf ihrer nächsten Sitzung am 25. März in Sofia wird die UEFA-Exekutive die genauen Anforderungen an die Bewerbungen festlegen.