1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Fukuda neuer Ministerpräsidenten

25. September 2007

Der gemäßigt konservative Yasuo Fukuda ist neuer japanischer Ministerpräsident. Außenpolitisch wird er sich vermutlich für eine Verbesserung der belasteten Beziehungen zu China einsetzen.

https://p.dw.com/p/BjTO
Yasuo Fukuda (AP Photo/Koji Sasahara)
Yasuo FukudaBild: AP

Der 71-jährige Fukuda wurde am Dienstag (25.09.2007) erwartungsgemäß mit der Mehrheit der Koalitionsparteien im maßgeblichen Unterhaus des Parlaments zum Nachfolger von Shinzo Abe gewählt. Fukuda erhielt 338 Stimmen, der Kandidat der größten Oppositionspartei der Demokraten (DPJ), Ichiro Ozawa, kam auf 117.

Arbeit in Ölfirma

Fukuda gilt als erfahrener politischer Koordinator. Er absolvierte ein Wirtschaftsstudium an der angesehenen Universität Waseda in Tokio und arbeitete zunächst 17 Jahre für eine japanische Ölfirma, davon zwei Jahre in den USA. Später wurde er politischer Assistent seines Vaters Takeo Fukuda, der von 1976 bis 1978 japanischer Ministerpräsident war.

1990 wurde Fukuda erstmals in ein politisches Amt gewählt. Diplomatische Erfahrungen sammelte er während seiner Zeit als Kabinettsminister unter Abes Vorgänger Junichiro Koizumi. Damals kam es zum Machtkampf mit Außenministerin Makiko Tanaka, die ihm vorwarf, als "Schatten-Außenminister" zu agieren.

2004 trat Fukuda überraschend als Kabinettminister zurück. Zuvor hatte er eingeräumt, Zahlungen in die Rentenkasse unterschlagen zu haben. Insider sagten damals, tatsächlich sei sein Rücktritt auf Streitigkeiten mit Koizumi zurückgegangen.

Freund der USA

Außenpolitisch hat sich Fukuda stets für eine Verbesserung der historisch belasteten Beziehungen zu China und Südkorea eingesetzt. Er befürwortet wie Abe eine enge Zusammenarbeit mit den USA und will die Marine-Unterstützung des japanischen Militärs für die US-geführte "Operation Enduring Freedom" in Afghanistan über den 1. November hinaus verlängern. Die Opposition, die die zweite Parlamentskammer kontrolliert, ist allerdings dagegen. Im Streit mit Nordkorea über dessen Atomprogramm will Fukuda einen gemäßigten Ton anschlagen. (mas)