1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Früherer US-Sicherheitsberater Brzezinski tot

27. Mai 2017

Er kam als Einwanderer in die USA und stieg in höchste politische Kreise auf. Als Kenner der Politik der damaligen Sowjetunion beriet er zahlreiche US-Präsidenten. Nun ist Zbigniew Brzezinski mit 89 Jahren gestorben.

https://p.dw.com/p/2dfSR
Zbigniew Brzezinski und Jimmy Carter sitzen sich im Oval Office gegenüber (Foto: White House)
Zbigniew Brzezinski (links) trifft Jimmy Carter an dessen erstem Arbeitstag als US-Präsident 1977 im Oval OfficeBild: picture-alliance/dpa/White House

Brzezinskis Tochter Mika teilte in sozialen Netzwerken mit, dass ihr Vater friedlich gestorben sei, ohne Details zur Todesursache zu nennen. 

Der aus Polen stammende Brzezinski war zunächst Berater von US-Präsident Lyndon B. Johnson und später nationaler Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter. Er hatte auch in verschiedenen Positionen für die US-Präsidenten John F. Kennedy, Ronald Reagan und George Bush gearbeitet.

Zu seinen größten beruflichen Herausforderungen gehörte unter anderem die Geiselnahme des US-Botschaftspersonals in Teheran nach der islamischen Revolution 1979 sowie die sowjetische Invasion in Afghanistan. Im Interview mit der Deutschen Welle warnte Brzezinski im Jahr 2008, der Westen solle in Afghanistan nicht die Fehler der Sowjetunion wiederholen.

Zbigniew Brzezinski wurde am 28. März 1928 in Warschau als Sohn eines Diplomaten geboren. Die Kindheit verbrachte er in Frankreich und Deutschland, bevor die Familie wegen der Arbeit des Vaters zunächst nach Kanada ging. Als die polnische Regierung nach Ende des Zweiten Weltkriegs Moskau hörig wurde, blieb die Familie im Westen. 1958 wurde Brzezinski Staatsbürger der USA.

Zbigniew Brzezinski und Jimmy Carter an Bord der Air Force One (Foto: Picture Alliance)
Zbigniew Brzezinski (Mitte) begleitet US-Präsident Jimmy Carter (rechts) an Bord der Air Force OneBild: picture-alliance/Everett Collection

Akademisch etablierte er sich bald als einer der führenden westlichen Experten für die Machtpolitik der Sowjetunion (UdSSR), der er sehr skeptisch gegenüber stand. Nach seiner Zeit bei Carter arbeitete er am Georgetown Zentrum für internationale und strategische Studien in Washington und unterrichtete US-amerikanische Außenpolitik an der Johns Hopkins Universität. Als die UdSSR überraschend schnell zusammenbrach, war Brzezinski in Polen 1990 kurz als neuer Präsident im Gespräch.

ust/uh (dpa, rtr, munzinger, dw)