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Frist für Biometrik-Pässe verlängert

11. August 2004

Gesichtsgeometrie, Iriserkennung, Fingerabdrücke: Die USA fordern von anderen Ländern Pässe mit biometrischen Daten, um die Einreise von Terroristen zu verhindern. Jetzt geben sie den betroffenen Staaten Aufschub.

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Augen auf bei der Einreise: IriserkennungBild: AP

US-Präsident George W. Bush hat die Frist für die Einführung biometrischer Merkmale in Reisepässen um ein Jahr verlängert. Damit können Deutsche, Schweizer

und Österreicher sowie Reisende aus 24 anderen Ländern bis zum 26. Oktober 2005 weiter ohne Visum in die USA einreisen und dort 90 Tage lang bleiben. Deutschland und fast alle anderen westeuropäischen Länder gehören dem "Visa Waiver Program" an, deren Staatsbürger für Aufenthalte von bis zu 90 Tagen in den USA bislang in der Regel kein Visum brauchen.

Biometrie Fingerscanner
Biometrie FingerscannerBild: AP

Eine Regelung des US-Ministeriums für Heimatschutz sieht aber vor, dass vom 30. September 2004 an von beiden Zeigefingern der Einreisenden elektronische Abdrücke gemacht werden. Außerdem wird ein digitales Foto aufgenommen, um die Identität des Reisenden zu überprüfen.

Genug Zeit für sichere Pässe

Die Verschiebung der Frist für die Einführung biometrischer

Merkmale in Reisepässen ist nach den Worten des stellvertretenden Außenamtssprechers Adam Ereli von Dienstag (10.8.2004) notwendig geworden, um eine mögliche Unterbrechung des internationalen Reiseverkehrs zu verhindern. Außerdem soll den betreffenden Ländern eine angemessene Zeit gegeben werden, um sichere biometrische Pässe herzustellen.

Schwemme von Anträgen

Der US-Kongress hatte ursprünglich eine Frist bis zum 26. Oktober 2004 gesetzt. Danach sollten Inhaber neuer Pässe, die keine biometrischen Merkmale enthalten, gezwungen werden, vor der Reise in die USA ein Visum zu beantragen. Das hätte aber die US-Botschaften in Europa und anderen Ländern mit Anträgen überschwemmt,

befürchtete das US-Außenministerium. Weil kein Land der Welt es geschafft hätte, die Frist einzuhalten, hatte sich die US-Regierung selbst für eine Verlängerung ausgesprochen.

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA waren besonders Zweifel an der Sicherheit von EU-Pässen aufgekommen, weil mehrere mutmaßliche Mitglieder des El-Kaida-Netzwerkes von Osama bin Laden gefälschte oder gestohlene EU-Pässe benutzt hatten.

Schon jetzt speichern die USA Fotos und Fingerabdrücke von Reisenden, die ein Visum benötigen, um die Identität zu kontrollieren. (ch)