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Frieden auf Mindanao?

15. Oktober 2012

Nach mehr als 40 Jahren Konflikt kann der Süden der Philippinen endlich zur Ruhe kommen: Die Regierung in Manila unterzeichnete mit den muslimischen Rebellen ein vorläufiges Friedensabkommen.

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Präsident Aquino (rechts) erhält vor der Unterzeichnung des Abkommens von führenden Vertretern der MILF-Rebellen einen Gong (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Vertreter der größten Rebellengruppe Moro Islamic Liberation Front (MILF) und der Regierung setzten in Anwesenheit des philippinischen Präsidenten Benigno Aquino (rechts im Bild) ihre Unterschrift im Präsidentenpalast unter die Rahmenvereinbarung. Danach soll bis 2016 auf der Insel Mindanao im Süden des Landes eine autonome muslimische Region mit dem Namen Bangsamoro entstehen.

Nach langen und zähen Verhandlungen ist es der philippinischen Führung demnach jetzt gelungen, einen Schlussstrich unter den blutigen Konflikt mit islamischen Aufständischen zu ziehen, bei dem mehr als 100.000 Menschen getötet wurden.

In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Anläufe zu Friedensverhandlungen gegeben - allerdings ohne Erfolg. Zuletzt erklärten Mitte Juni beide Seiten Gespräche in Oslo für gescheitert. Man habe sich in mehreren Schlüsselfragen nicht einigen können, hieß es damals.

Philippinen schließen Frieden mit Rebellen

Mindanao: Muslime in der Minderheit

Die 1972 gegründete MILF repräsentiert die größte Gruppe der muslimischen Aufständischen in Mindanao, das im Süden der Philippinen liegt. Schätzungsweise 12.000 Rebellen sind in der MILF organisiert.

In Mindanao leben rund vier Millionen Muslime. Sie sehen die Region als das Land ihrer Vorfahren an, das in die Zeit der islamischen Sultanate vor Ankunft der spanischen Christen im 16. Jahrhundert zurückdatiert. Bei 20 Millionen Einwohnern stellen die Muslime eine Minderheit dar.

Mindanao ist reich an Bodenschätzen und verfügt über fruchtbare Ackerflächen. Nach Jahrzehnten der Gewalt und Unruhen ist das Gebiet heute jedoch eines der ärmsten des Landes.

re/kis (dpa, afp, rtr)