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Friedenspreis geht an Chinua Achebe aus Nigeria

3. Juni 2002
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Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht in diesem Jahr an den nigerianischen Autor Chinua Achebe. Der 71-jährige Schriftsteller gelte unangefochten als "Begründer der authentischen englischsprachigen Romantradition Westafrikas", teilte der Börsenverein des des Deutschen Buchhandels am Montag (3.Juni 2002) in Frankfurt am Main mit.

Der mit 15.000 Euro dotierte Preis ehre "eine der kräftigsten und zugleich subtilsten Stimmen Afrikas in der Literatur des 20. Jahrhunderts". Achebe sei ein unnachgiebiger Lehrer und Moralist und vor allem ein großer Erzähler. Sein zentrales Thema sei das Schaffen von Frieden in Regionen, die Kulturkonflikten ausgesetzt seien.

Achebe gehört zu dem Volk der Ibo und lebt heute in den USA. Er war in leitender Stellung beim nigerianischen Rundfunk, legte das Amt aber nach Massakern an Ibo 1966 nieder. Während des Biafra-Krieges (1967-1970) war er Biafras Sonderbotschafter in Europa und den USA. In seinem ersten, 1958 veröffentlichten Roman Okonkwo (Das Alte stürzt) setzte er sich eindringlich mit Kolonialismus und Mission in Afrika auseinander.