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Anwältin der Enttäuschten

20. Juni 2013

Die Autorin Swetlana Alexijewitsch erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Ihr Thema sind die Gefühle und Hoffnungen der Menschen in der früheren Sowjetunion. Dafür schuf sie einen eigenen litararischen Stil.

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Porträt Alexijewitsch (Foto: imago)
Bild: Imago

Swetlana Alexijewitsch habe "die Lebenswelten ihrer Mitmenschen aus Weißrussland, Russland und der Ukraine nachzeichnet und in Demut und Großzügigkeit deren Leid und deren Leidenschaften Ausdruck verliehen", heißt es in der Begründung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der den Friedenspreis seit 1950 vergibt.

Weiter heißt es, in ihren Werken über die Atomkatastrophe von Tschernobyl, über den sowjetischen Afghanistankrieg und über die unerfüllten Hoffnungen auf Freiheit nach dem Auseinanderbrechen der Sowjetunion werde ein "tragischer Grundstrom existentieller Enttäuschungen" spürbar.

Für ihre Abhandlungen, das zeigt auch ihr neues Buch "Second-Hand-Zeit", arrangiert die 65-Jährige gelernte Journalistin einzelne Interviews zu einem Gesamtwerk. Sie erzeugt so ihren Stil der literarischen Collage.

Friedenspreis für Swetlana Alexijewitsch

Der Friedenspreis ist mit 25.000 Euro dotiert und geht laut Statut an Personen, die "in hervorragendem Maße vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen" haben.

Überreicht wird die Auszeichnung traditionell in der Frankfurter Paulskirche zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse - in diesem Jahr am 13. Oktober. Unter den bislang Geehrten sind große Namen wie Astrid Lindgren, Hermann Hesse, Siegfried Lenz, Mario Vargas Llosa und Orhan Pamuk. Im vergangenen Jahr erhielt der chinesische Schriftsteller und Regimekritiker Liao Yiwu den Friedenspreis.

uh/as (dpa)