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Gesellschaft

Friedenskämpfer - Tübinger Ärztin unterstützt Nobelpreisträger im Kongo

3. März 2021

Seit Jahren kämpft Friedensnobelpreisträger Mukwege gegen sexuelle Gewalt im Kongo. Eine deutsche Missionsärztin hilft ihm dabei. Bei einer Reise in sein Heimatland erfährt sie, wie schwierig der Einsatz für die betroffenen Frauen und Mädchen ist.

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Die Tübinger Ärztin Gisela Schneider und Denis Mukwege verbindet eine jahrelange Freundschaft und der tiefe Glaube an Gott. Gisela Schneider leitet das Deutsche Institut für Ärztliche Mission (Difäm) und lädt Denis Mukwege immer wieder nach Deutschland ein, um auf die Situation im Kongo aufmerksam zu machen. Zehntausende Vergewaltigungsopfer hat Mukwege in seinem Hospital Panzi schon operiert und gerettet. Der Nobelpreis im Jahre 2018 an Denis Mukwege gab den Menschen im Land Hoffnung auf Frieden. Knapp ein Jahr nach der Preisverleihung reist die Tübinger Ärztin in den Kongo, um um sich ein Bild davon zu machen, ob die Situation dort besser geworden ist. Doch trotz internationaler Aufmerksamkeit ist keine Entspannung in Sicht. Im Gegenteil. Die Konflikte breiten sich vor allem in dem an Bodenschätzen reichen Ostkongo immer weiter aus. Bewaffnete Gruppen terrorisieren die Bevölkerung, brennen Häuser nieder und üben brutale Gewalt gegen Frauen und Kinder aus. Gisela Schneider besucht Flüchtlinge, die von jeder Gesundheitsversorgung abgeschnitten sind und seit Wochen auf sich allein gestellt sind. Mit ihrer kongolesischen Partnerorganisation versorgt sie die Kranken mit dem Nötigsten und versucht, ein Krankenversicherungssystem aufzubauen. Damit hätten auch die Ärmsten eine Chance auf medizinische Betreuung. Die Missionsärztin fördert rund 200 christliche Gesundheitsstationen. Dort arbeiten junge Ärzte, die von Denis Mukwege und Gisela Schneider ausgebildet wurden, um den misshandelten Frauen und Mädchen wieder ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Im krisengeschüttelten und von Ebola gebeutelten Kongo ist der Kampf für Frieden eine lebensgefährliche Aufgabe. Denis Mukwege hat dieses Engagement mit seiner Freiheit bezahlt. Er arbeitet bis zur Erschöpfung und wird rund um die Uhr von Sicherheitskräften überwacht. Und Gisela Schneider? Sie hat die Hoffnung noch nicht verloren und unterstützt den Friedensnobelpreisträger unermüdlich weiter.