"Frieden sieht anders aus" | Service | DW | 26.01.2008
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Service

"Frieden sieht anders aus"

Die Bankenkrise, das US-Konjunkturpaket und das Ausländerwahlrecht haben unsere Leser in der vergangenen Woche beschäftigt. Und viele unserer User sprechen, anders als von uns behauptet, Esperanto.

Pulverfass Nahost

Den Hass in der Bevölkerung baut man nicht in einer Generation ab, denn in jeder Familie - hautsächlich bei den Palästinensern - gab es Tote und Verletzte. Viele Häuser wurden zerstört. Auch das Land, das den Palästinensern abgenommen wurde möchten die Israelis möglichst behalten. Das Pulverfass wird uns im Nahen Osten noch viele Jahre beschäftigen. Frieden sieht anders aus. (Walter Krauer)

Ich kann nicht glauben, dass ständig die Hamas die Schuld hat - Israel nutzt jede Gelegenheit, um in den Gazastreifen zu schießen und das Volk zu schikanieren. (Walter Hain)

Obama vs. Clinton, Paul vs. Thompson

Von den Demokraten wäre Barack Obama wohl das geringere Übel. Hillary Clinton will die Staatskrankenversorgung durchsetzen und das kostet mehr als die Rentenversicherung ideal wäre, wenn der Kongressabgeordnete Ron Paul www.ronpaul2008.com gewinnen würde - aber er hat überhaupt keine Unterstützung in den Medien, obwohl er Rekorde in Wahlkampfspenden erzielt hat und Amerika zu den ursprünglichen Gründungsideen zurückführen will. Zweitbeste Wahl wäre meiner Meinung nach Fred Thompson. Die anderen drehen ihre Fahne nach dem Wind - und der bläst zurzeit in eine unangenehme Zukunft. (Daniela Frazier)

Nutzloses Konjunkturpaket

Obwohl die vorgeschlagene Summe groß klingt, ist sie zu klein, um einen wirklichen Aufschwung der Wirtschaft zu bewirken. Die Auswirkung wird mehr psychologisch sein als ökonomisch. Die USA sind durch den Krieg verschuldet wie noch nie. Das Konjunkturpaket kann also nur die Staatsschulden erhöhen. Die Propagandamaschine hier nennt Staatsschulden auch ganz ernsthaft negatives Sparen. Die Mehrheit der Bevölkerung lässt sich davon betören. (Waldtraut Lavroff)

Das Konjunkturpaket wird sicher etwas bewirken – nämlich das, das was diese Maßnahmen sonst auch bewirkt haben: Es wird denen mit hohen Einkommen am meisten bringen; je weiter nach unten es geht, umso weniger wird es nützen. (Gerhard Seeger)

Banken in der Krise

Man sollte darüber nachdenken, ob diese Banken nicht alle viel zu groß sind - zu unbeweglich, zu unübersichtlich, undurchschaubar, letztendlich unregierbar, ganz gleich, ob es nun französische, britische oder amerikanische Banken sind. Die deutsche Bankenlandschaft wird ja im Ausland, vornehmlich in Finanzkreisen, belächelt, aber ich glaube, in Krisenzeiten macht sich Vielfalt bezahlt. Aber lernen werden die Banken daraus nichts - ich befürchte, das Gegenteil wird der Fall sein: Das Heil wird wahrscheinlich wieder in noch größeren Fusionen gesucht werden. (Walter Buchert)

Esperanto lebt!

"Bliebe als völlig unverdächtige Lingua franca also bestenfalls Esperanto, die Kunstsprache. Die aber kann nun wirklich niemand. Was von Latein, der 'toten' Sprache so nicht gesagt werden kann", schreiben Sie. Ich bin ziemlich sicher, dass im heutigen Europa mehr Menschen Esperanto verstehen und sprechen als Latein, wenn auch letzteres noch an vielen Schulen des Kontinents unterrichtet wird. Esperanto hat eine kleine aber sehr aktive Gemeinschaft von Sprechern, die dafür sorgt, dass es in allen Situationen menschlicher Kommunikation verwendet wird. Es gibt sogar Kinder, die es von ihren Eltern als Muttersprache lernen. Es gibt auch moderne Literatur, Musik, Zeitschriften, Blogs, etc. in Esperanto - kann Latein da mithalten? (Konrad Hinsen)

Der Autor meint, Esperanto könne nun wirklich keiner, was man von Latein nicht sagen könne. Diese Behauptung ist falsch, einfach ein Zeichen von Unkenntnis. Natürlich haben sich Leute wie ich in der Schule mit Latein auseinander setzen müssen, gesprochen haben wir es nicht. Dagegen gibt es zwar nicht Massen, aber doch nicht vernachlässigbar viele Menschen, die Esperanto sprechen (z.B. meine gesamte Familie). Ein Blick ins Internet zeigt, dass die Esperanto-Welt erstaunlich breit gestreut ist. Es fehlt nur das Angebot in den Schulen, was durch simple Unkenntnis der Bildungsverantwortlichen verursacht wird. (Rudolf Fischer)

Ich kenne gar nicht so wenige Esperantosprecher. Der Vorteil von Esperanto im Gegensatz zu Latein ist die deutlich leichtere Erlernbarkeit. Und ich habe noch nie von internationalen Jugendtreffen gehört, auf denen Latein gesprochen wird. (Susett Heyne)

Im Gegensatz zur Meinung des Autoren können etliche Leute Esperanto. Und es handelt sich hierbei um eine lebende und lebendige Sprache - im Gegensatz zu Latein. Dass diese internationale Sprache noch nicht so verbreitet ist, wie man gerne hätte, liegt an den Widerständen von verschiedenen Seiten. Eine davon ist auch die Hegemonie der englischen Sprache, wie Herr Trippe ebenfalls feststellte. (Ronald Schindler)

Wahlrecht für Migranten?

Ich bin gegen eine Änderung des Wahlrechts. Falls ein hier lebender Ausländer Interesse an dem Staat hat, in dem er lebt, also mitgestalten oder Gremien wählen will, dann kann er ja die deutsche Staatsangehörigkeit erwerben. Allerdings sollten hierfür die Hürden nicht künstlich hochgehalten werden. Wenn jemand gut integriert ist, sollte er auch die Staatbürgerschaft erwerben können. Mit dem Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit signalisiert man, dass man hier angekommen ist und auf Dauer hierbleiben will, mehr hier verwurzelter ist als im Heimatland der Eltern oder bewusst nach Deutschland gekommen ist, seinen Lebensmittelpunkt hier sieht. Dies sollte nicht automatisch geschehen, sondern man sollte schon eine bewusste Entscheidung für dieses Land fordern. Wer die Staatsangehörigkeit will, sollte auch einigermaßen Deutsch verstehen und gewisse Kenntnisse über das Land haben, das er von nun an als "seinen Staat" ansehen will. (Inge Scherm)

Demokratie bedeutet in der Praxis Mitbestimmung derer, die im Lande leben und genießen können, aber auch ausbaden müssen, was die Gewählten veranlassen. Der/Die im Lande Geborene, im Lande seitdem Lebende, hier Ausgebildete und beruflich Tätige mag seinen Lebensmittelpunkt hier haben, er/sie sichert sich aber immer ein Hintertürchen, wenn er/sie sich dann nicht um die deutsche Staatsbürgerschaft gekümmert hat. Er/sie grenzt sich ein bisschen selber aus, hat Vorbehalte. Für Kommunal-Wahlen mag das so nicht gelten; im Grundsätzlichen aber gibt es keine Kompromisse. Entweder neigt man den Gegebenheiten des einen Landes zu oder denen eines anderen; das "ubi bene, ibi patria" aber ist keine verlässliche Grundlage dafür, dass man den "Ausländer" den zum Bundeskanzler wählen lässt, der eben dessen Ausland auch zum Nachteil des wählenden Landes begünstigt. Man kann das sicher auch geschliffener begründen; dafür haben wir dann die Juristen. (Altermann)

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