1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Freies Kiffen in Colorado

1. Januar 2014

Kleine Revolution in den Vereinigten Staaten: Erstmals in der Geschichte der USA hat ein Bundesstaat den Verkauf von Marihuana freigegeben. Kritiker warnen vor Gefahren für die Jugend.

https://p.dw.com/p/1Ajuk
Joint (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images/Afp/Pablo Porciuncula

Im US-Bundesstaat Colorado ist die Zeit der illegalen Deals in dunklen Gassen vorbei: Seit Anbruch des neuen Jahres können dort Bürger über 21 Jahre Marihuana legal in Geschäften erwerben. Bisher war dies nur aus medizinischen Gründen möglich. Während Einwohner Colorados eine Unze (28 Gramm) "Gras" kaufen dürfen, müssen sich "Touristen" aus anderen Bundesstaaten mit einer Viertel Unze begnügen.

Cannabis-Aktivisten, die in Denver und anderen Städten "Pot-Partys" feiern wollen, vergleichen die Freigabe mit dem Ende der Prohibition, als in den Vereinigten Staaten in den 1920er und Anfang der 30er Jahre Herstellung und Verkauf von Alhohol verboten waren. Der Bundesstaat Washington will im Laufe des Jahres dem Beispiel Colorados folgen. In beiden Fällen hatten die Bürger in einem Referendum für die Legalisierung der Droge gestimmt.

Beobachter gehen davon aus, dass andere US-Staaten wie etwa Kalifornien ebenfalls bald den Marihuana-Verkauf freigeben werden. Auf Bundesebene bleibt Marihuana weiterhin illegal. Das Justizministerium will sich allerdings nicht einmischen, solange die Bundesstaaten die Gesetze umsetzen und verhindern, dass Kriminelle den legalen Cannabishandel kontrollieren. Derzeit werden in den USA jährlich etwa 750.000 Menschen wegen Straftaten rund um Marihuana festgenommen.

Cannabis-Pflanze (Foto: Fotolia)
Beeinflusst das Zentralnervensystem des Menschen: Cannabis-Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC)Bild: Fotolia/Unclesam

Harmlos?

Umfragen zeigen, dass eine deutliche Mehrheit der Amerikaner die Legalisierung befürwortet. Dagegen wenden Kritiker ein, dass junge Leute dadurch einen falschen Eindruck bekommen könnten. Wenn über Marihuana geredet werde, "als wäre dies eine harmlose Substanz, die keine schlechten Auswirkungen hat, dann erweisen wir den jungen Menschen einen schlechten Dienst", sagte der Chef der US-Drogenkontrollbehörde Gil Kerlikowske.

Im Dezember hatte das südamerikanische Uruguay als weltweit erster Staat den Anbau und Verkauf von Marihuana legalisiert. Doch die Gesetze dort treten erst im April 2014 in Kraft.

wa/haz (dpa, rtre)