Frauenkabaddi, atemberaubend!
Die Spielerinnen haben jahrelang auf diesen Moment gewartet. Seit diesem Sommer gibt es die erste Kabbadi-Profiliga für Frauen. Traditionell wird der in Südasien beliebte Mannschaftssport von Männern gespielt.
Drei Profimannschaften der Frauen
Im April 2016 wurden die besten Kabaddi-Spielerinnen Indiens ausgewählt und in drei Teams aufgeteilt. Hier in der Hauptstadt Neu-Delhi spielen die Firebirds gegen die Ice Divas.
Einfache Regeln, aber voller Körpereinsatz
Beim Kabbadi-Spiel stehen sich zwei Mannschaften mit jeweils sieben Spielern gegenüber. Ziel des Spiels ist es, in einem Zug so viele Spieler des gegnerischen Teams wie möglich abzuschlagen. Um diese Aufgabe zu erfüllen, wird ein "Räuber" ausgesandt, der für seinen Spielzug nur einen Atemzug Zeit hat. Hier treffen die Frauenmannschaften aus Indien und Pakistan aufeinander.
Catch me if you can
Gelingt es dem Spieler einen oder mehrere Gegner zu berühren, muss er so schnell wie möglich in die eigene Spielhälfte zurückgelangen. Erreicht er das Ziel, erhält seine eigene Mannschaft Punkte in Höhe der Anzahl der berührten Spieler. Mit dem Angriff des Räubers wechseln sich beide Mannschaften ab.
Angriff ist die beste Verteidigung
Das gegnerische Team versucht, den "Räuber" auf dem Rückweg in die eigene Zone aufzuhalten, wie auf diesem Bild zu sehen ist. Gelingt dem angegriffenen Team die Verteidigung, bekommen sie selber einen Punkt. Insgesamt dauert das Spiel 40 Minuten.
Rekordzuschauerzahlen für Frauen-Liga
Bei den ersten beiden Spielen der Kabaddi-Frauen-Meisterschaft verfolgten rund 38 Millionen Menschen den Mannschaftssport im Fernsehen. Der TV-Sender Star India gab an, dass es kein anderer Frauensport in Indien schaffe, so viele Zuschauer zu begeistern. Beim Spiel in Neu-Delhi gewinnen die Firebirds.
Frauenkabaddi-Star
Mittlerweile wird Firebirds Kapitänin Mamtha Poojari sogar manchmal auf der Straße erkannt. "Kabaddi heißt jetzt Frauenpower", sagt Poojari, "in Indien denken die meisten, dass es nur ein Sport für Männer wäre. Aber dank des Women Kabaddi Challenges und der guten Performance unserer Teams können wir das Gegenteil beweisen."
Beliebter Mannschaftssport in Asien
Kabaddi soll ursprünglich aus Indien kommen und bedeutet wörtlich "Atem anhalten". Das Teamringen ist eine offizielle Disziplin der Asienspiele und wird in zwei Halbzeiten zu je 20 Minuten gespielt. Hier vor dem Stadion in Neu-Delhi spielen ein paar Amateure selber Kabaddi und zeigen vollen Körpereinsatz.
Patna Pirates gegen Dabang Delhi
Ein weiteres Highlight des Abends ist das Spiel der beiden männlichen Teams. Das Turnier beginnt mit der indischen Nationalhymne und viel Jubel der Fans. Die letzte Saison haben die Patna Pirates (grüne Trikots) gewonnen, sie gelten als Favoriten des Spiels.
Zeichensprache reicht aus
Die Nummer zwei im blauen Trikot heißt Meraj Sheykh. Er ist einer der beliebtesten Spieler aus Delhi und kommt ursprünglich aus dem Iran. Sheykh spricht weder Englisch noch Hindi und kommuniziert mit den anderen Spielern durch Zeichensprache. Für ihn und seine Mannschaft ist es kein Problem. Am Ende des Spiels wird er als bester Spieler ausgezeichnet.
Kabaddi, Kabaddi, Kabaddi
Der Mannschaftssport fordert vollen Körpereinsatz und manche Bewegungen erinnern an Sportarten wie Rugby oder Football. Bei jedem Spielzug muss der Angreifer die Luft anhalten und dabei immer weiter Kabaddi sagen, um zu beweisen, dass er nicht erneut einatmet.
Fans jubeln für Dabang Delhi
Kurz vor dem Ende steht es immer noch unentschieden zwischen beiden Mannschaften. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Spannung steigt. Letztendlich gewinnen dann doch die Patna Pirates durch "einen guten Fang".
Sport für jedermann
Die Mannschaft Dabang Delhi hat zwar das Spiel verloren. Aber Kapitän Kashiling Adake weiß, warum Kabaddi so beliebt ist: "Es ist ein Sport für jedermann. Es braucht keine aufwendige Infrastruktur oder ein großes Spielfeld. Alles was man benötigt ist eine Matte, zwei Mannschaften und das Spiel kann losgehen."