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Politik

Franziskaner ehren Merkel in Assisi

12. Mai 2018

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist in Assisi als "Weltfriedensbotschafterin" ausgezeichnet worden. In Ihrer Rede nahm Merkel Stellung zur Weltlage, die noch „angespannter geworden“ sei.

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Italien Friedenslicht der Franziskaner in Assisi | Angela Merkel, Bundeskanzlerin
Franziskaner zeichnen die deutsche Bundeskanzlerin ausBild: picture-alliance/AP Photo/A. Tarantino

Merkel in Assisi mit "Lampe des Friedens" ausgezeichnet

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist im mittelitalienischen Assisi mit der "Lampe des Friedens" geehrt worden. Damit würdigt der dortige Franziskaner-Konvent Merkels "Versöhnungswerk für ein friedliches Zusammenleben der Völker". Mit der Überreichung der Lampe ist auch der Titel "Weltfriedensbotschafterin" verbunden.

Merkel rief in ihrer Ansprache in der Basilika San Francesco zu Anstrengungen für den Frieden auf. "Der Weg zu Frieden und Versöhnung ist zumeist nur mit großer Anstrengung und mit viel Ausdauer begehbar", sagte sie. "Ganz selten liegt er wirklich schon hell erleuchtet vor uns", betonte die Kanzlerin. "Wäre das so, dann würden die Menschen vielleicht nicht permanent von diesem Weg abkommen."

Merkel beklagte, dass durch die Aufkündigung des Nuklearabkommens mit dem Iran durch die USA die Situation im Nahen Osten "noch angespannter geworden" sei. Die Kanzlerin übernimmt das Friedenslicht vom kolumbianischen Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos, der 2016 die Auszeichnung erhielt.

Italien Basilika San Francesco in Assisi
Die Basilika San Francesco in AssisiBild: picture-alliance/Arco Images/B. Bönsch

Besorgt äußerte sich Merkel darüber, dass die Sehnsucht nach Respekt vor Vielfalt augenblicklich oft stärker scheine als die gelebte Vielfalt. Es sei nötig, "über den nationalen Tellerrand hinauszuschauen". Es müsse wieder gelingen, "Europa eine Seele zu geben". Die Kanzlerin versprach, nach dem Vorbild von Santos die Friedenslampe auf ihrem Schreibtisch aufzustellen. 

Vor der Zeremonie in der Oberkirche der Basilika San Francesco hatten Merkel und Santos das Grab des heiligen Franziskus in der Krypta besucht, wo sie einen Augenblick verweilten. Als Gesandter des Papstes begrüßte Kardinal Agostino Vallini die Kanzlerin. Unter den Festgästen befand sich auch der ehemalige italienische Ministerpräsident Romano Prodi.

Die "Friedenslampe" ist eine Nachbildung der gläsernen Öllampe, die beständig am Grab des heiligen Franz von Assisi (1181/82-1226) brennt. Sie gilt dem Orden als ein "Symbol für Liebe und Versöhnung angesichts der von Konflikten verursachten Leiden".

fz/djo (dpa,kna)