Frankreichs königliche Begräbnisse
Frankreichs Könige schwelgten im Luxus - aber ihre Begräbnisse übertrafen selbst das noch. Eine Ausstellung im Schloss von Versailles widmet sich dem Ableben Ludwig XIV. und anderer berühmter Regenten.
Pracht im Leben und im Ableben
Frankreichs König Ludwig XIV. (1638-1715) starb so prunkvoll wie er gelebt hatte: Dem unglaublichen Ableben des Sonnenkönigs vor 300 Jahren widmet das Schloss von Versailles die Ausstellung "Der König ist tot". Der Leichnam Ludwigs XIV. wurde in lila statt in schwarze Gewänder gehüllt. Die Aussage war so klar wie paradox: Auch wenn Könige sterben – der König ist unsterblich.
Ludwig XIV.: Das königliche Schlafgemach
Trotz seiner Krankheit führte der Sonnenkönig bis kurz vor seinem Tod seine Geschäfte fort. Das Liegen stellte für ihn aber keine große Umgewöhnung dar, weil er auch schon vorher gerne große Zeit des Tages im Bett verbracht hatte.
Todesurkunde
Ludwig XIV. starb am 1. September 1715. Nicht weniger als 72 Jahre und 110 Tage seiner insgesamt 74 Lebensjahre war er Herrscher von Frankreich. Das ist die längste Regentschaft, die es jemals in Europa gab. Mit seiner Frau Marie-Thérèse hatte er sechs Kinder, darunter auch zwei Jungs. Ludwig XIV. dachte deshalb, dass er sich um sein Erbe keine Sorgen machen müsste.
Schicksalsschläge im Leben des Sonnenkönigs
Der älteste Sohn von Ludwig XIV., auch bekannt als Grand Dauphin, starb 1711. Im Jahr darauf folgte ihm sein Bruder Ludwig in den Tod. Keine einfache Situation für Ludwig XIV., der nun auf seinen Enkel zurückgreifen musste: Er wurde zu Ludwig XV. gekrönt.
Zertifikat der Eröffnung
Einen Tag nach dem Tod Ludwigs XIV. wurde sein Körper aufgeschnitten und in drei Teile geteilt: Körper, Herz und Eingeweide. Ärzte balsamierten den Körper ein, um ihn der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dieses Dokument beschreibt diesen rituellen Vorgang.
Sitz der Macht
Jean de Valois, Herzog von Berry (1340 - 1416), Sohn des späteren Königs Johann II., ließ einige der größten Schlösser und Paläste in Frankreich bauen. Den prachtvollsten errichtete er in Bourges. Die Kapelle, die hier im Bild zu sehen ist, wurde nach dem Vorbild des damaligen Königspalastes, dem Louvre, gebaut. Erst Ludwig XIV. zog im Jahr 1682 hinaus aus Paris: ins Schloss Versailles.
Ludwig XVI. und Marie Antoinette
Die Beerdigung von Ludwig XVI. und seiner Gattin Marie Antoinette hat es zu trauriger Berühmtheit gebracht: Sie wurden geköpft und dann in ein Massengrab bei La Madeleine in Paris geworfen. Im Januar 1815, mit Beginn einer erneuten Monarchie in Frankreich, wurden ihre Gebeine exhumiert und in die Kathedrale von St. Denis gebracht, wo auch die anderen französischen Könige beerdigt sind.
Napoleon im Invalidendom
Jérôme Bonaparte, ursprünglich Girolamo Buonaparte, war der jüngste Bruder Napoléon Bonapartes. Von 1807 bis 1813 war er König des Königreiches Westphalen. Er wurde - genauso wie sein Bruder Napoleon Bonaparte - im Invalidendom in Paris beigesetzt.
Schloss Versailles
Ludwig XIV. hat der Nachwelt Grandioses hinterlassen. Zu Zeiten seiner höchst widersprüchlichen Regentschaft, die zu den längsten der Neuzeit gehört, ließ er den Invalidendom errichten, die Place Vendôme, den eleganten Prachtboulevard Champs-Élysées und Schloss Versailles, in dem er lebte und starb. Die Ausstellung "Der König ist tot" läuft noch bis zum 21. Februar.