Anschlag auf Militäranlage vereitelt
16. Juli 2015Die Verdächtigen sind zwischen 16 und 23 Jahre alt. Einer von ihnen soll ein ehemaliger Marinesoldat sein. Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve sagte, die vier Männer seien an vier verschiedenen Orten in Frankreich festgenommen worden.
Auf dem Weg nach Syrien
Der Anführer der Gruppe sei ins Visier der Behörden geraten, weil er ins Konfliktgebiet nach Syrien reisen wollte. Man habe den Verdächtigen, der bereits zuvor wegen seiner Verbindungen zu heute inhaftierten Dschihadisten und seinen Aktivitäten in sozialen Netzwerken aufgefallen sei, zu seinen Reiseplänen befragt.
In Agenturberichten heißt es, die Behörden hätten den 16-Jährigen inzwischen wieder freigelassen. Die anderen drei Verdächtigen bleiben nach offiziellen Angaben vorerst im Gewahrsam des Inlandsgeheimdienstes DGSI.
Grausame Kopie
Aus dem Umfeld der Ermittlungen verlautete, die Festgenommenen hätten einen Soldaten enthaupten und die Szene filmen wollen. Dieses geplante Szenario erinnert an die Tat eines Extremisten Ende Juni bei Lyon. Der Mann hatte seinen Chef geköpft, ein Bild davon über einen Kurznachrichtendienst verschickt und anschließend eine Explosion in einer Chemiefabrik verursacht.
Auch Kämpfer der islamistischen Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) veröffentlichen immer wieder Videos, auf denen die Enthauptung von Geiseln zu sehen ist.
Keine Verbindung zu Brandanschlag
Bereits am 23. Juni habe die Staatsanwaltschaft in Paris Vorermittlungen eingeleitet wegen des Verdachts der Bandenbildung mit dem Ziel der Verübung eines Terroranschlags in Frankreich, sagte Innenminister Cazeneuve. Welche militärischen Einrichtungen genau im Visier der verhinderten Attentäter standen, wurde nicht bekannt.
Doch offenbar gibt es keine Verbindung zu einem Brandanschlag auf eine Ölanlage in Südfrankreich. Dort waren am Mittwoch zwei Tanks in der Nähe der Küstenstadt Marseille explodiert und in Brand geraten. An einem dritten Tank war ein Zünder gefunden worden.
In der Region hatte es Anfang des Monats einen weiteren beunruhigenden Vorfall gegeben, als Unbekannte bei einem Einbruch in ein Militärdepot Plastiksprengstoff und mindestens 150 Zünder gestohlen hatten. Die Täter sind noch immer nicht gefasst.
mak/pab (afp, rtr)