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Paris bestätigt Spezialkräfte in Libyen

20. Juli 2016

Bisher war nur von Aufklärungsflügen über Libyen die Rede: Nun kamen drei französische Soldaten bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Damit wurde erstmals ein französischer Militäreinsatz in Libyen gemeldet.

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Französische Spezialkräfte in Afrika (foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo

"Die Spezialkräfte sind da, natürlich um zu helfen und dafür zu sorgen, dass Frankreich überall präsent ist, um gegen die Terroristen zu kämpfen": Dies erklärte Regierungssprecher Stéphane Le Foll bereits am Morgen dem Sender France Info, noch bevor der Tod der französischen Soldaten bestätigt war. Dann im Laufe des Tages ließ auch das Pariser Verteidigungsministerium verlauten, dass drei Unteroffiziere mit ihrem Hubschrauber in Libyen verunglückt und ums Leben gekommen sind. Die Soldaten seien "Tag für Tag in gefährlichen Missionen gegen den Terrorismus" gewesen, so das Ministerium.

Anti-Terror-Aktion auf fremdem Boden

Auch Präsident François Hollande sagte später, dass Frankreich innerhalb des Krisenlandes riskante "Aufklärungsoperationen" durchführe, in deren Rahmen es zu dem Hubschrauberunfall gekommen sei. Libyen durchlaufe eine Phase "gefährlicher Instabilität" und sei "nur einige Hundert Meter von den europäischen Küsten entfernt", sagte Hollande bei einem Besuch im Südwesten Frankreichs. Nach Einschätzung französischer Medien ist es das erste Mal, dass der Einsatz französischer Armeeangehöriger in Libyen offiziell bestätigt wird.

Verteidigungsminister Jean-Yves Drian hatte jüngst im Parlament erläutert, dass Frankreich "für einige Zeit" in Libyen geheimdienstlich aktiv sei. Man müsse schließlich wissen, was dort vor sich gehe. Die Entsendung von Bodentruppen hatte er aber ausgeschlossen.

Der nordafrikanische Staat kommt seit dem mit westlicher Militärhilfe erreichten Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi im Jahre 2011 nicht zur Ruhe. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ist in Teilen des Landes aktiv. Die neue Einheitsregierung hat die Anerkennung der Vereinten Nationen, ihr fehlt aber die Unterstützung wichtiger politischer Kräfte in Libyen.

SC/kle (afp, rtre, dpa)