Fröhliche Ostern?
Des einen Freud' ist des anderen Leid, das gilt auch für Ostern. Für den menschlichen Spaß müssen Lämmchen und Hühner leiden. Selbst dem Osterhasen geht es nicht besonders gut.
Osterhasen-Schicksal
Würde der Osterhase die Osterleckereien bringen, dann gäbe es von Jahr zu Jahr immer weniger Süßes. Schuld daran ist aber nicht das Osterfest, vielmehr sterben vor allem die jungen Häschen durch Pflug und Mähmaschine. Die intensive Landwirtschaft nimmt den Tieren außerdem die Versteckmöglichkeiten. Auf der Roten Liste wird der Feldhase in ganz Deutschland als gefährdet eingestuft.
Kurzes Leben als Osterlamm
Für viele gehört das Lamm als zum traditionellen Osterschmaus. Das Baby-Schaf, als christliches Symbol geehrt, wird mit besonders eiweißhaltiger Nahrung gemästet und nach wenigen Wochen getötet. Im letzten Jahr wurden alleine in Deutschland etwa 825.000 Lämmer geschlachtet. Sehr unwahrscheinlich, dass die vorher über grüne Wiesen springen durften.
Forelle an Karfreitag? Lass mal!
Kein Fleisch an Karfreitag, dafür Fisch. Forellen werden besonders gern gegessen. Die rund 3300 deutschen Aquakulturbetriebe erzeugten 2015 mehr als 19.000 Tonnen Fisch. Forellen geht es dabei nicht besser als Schweinen in einem Maststall. Sie haben zu wenig Platz und Krankheiten verbreiten sich schnell. Dagegen werden Antibiotika gefüttert. Alles zusammen landet dann auf unserem Teller - lecker!?
Ohne Henne kein Osterei
Deshalb verdienen sie einen Moment der Beachtung, auch - und gerade - weil es unschön ist. Denn die Hennen auf dem Bild leben tatsächlich in sogenannter "Freilandhaltung". Der Unterschied zur Bodenhaltung ist, dass sie Auslauf ins Freie haben - aber halt zu Zehntausenden. Und auch nur dann, wenn sich die Betriebe an die Vorschriften halten. 13,7 Milliarden Eier legen deutsche Hennen pro Jahr.
Nicht kaufen, selber färben
Wer gefärbte Eier im Supermarkt kaufen möchte, sollte wissen: Es sind oft Eier aus "Kleingruppenhaltung". Das ist die unwesentlich bessere Nachfolgeversion der seit 2012 in der EU verbotenen Käfighaltung. Die Deutschen mögen die Kleingruppenhaltung eigentlich nicht. Doch die bunten Eier tragen kein Herkunftszeichen - und die besonders gebeutelten Legehennen dahinter bleiben unsichtbar.