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Fortschritte bei den Atomgesprächen

22. November 2013

Bei den Atomgesprächen mit dem Iran scheint eine Einigung nahe. Auch die Außenminister steigen in die Verhandlungen in Genf ein.

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Irans Außenminister Sarif (M.) in Genf (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Am dritten Tag der Gespräche über das umstrittene Atomprogramm des Iran hat es Fortschritte gegeben. Unterhändler in Genf äußerten die Hoffung auf eine Lösung in einem der Hauptstreitpunkte, der Frage der Uran-Anreicherung im Iran.

Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif (Artikelbild) sagte, ein Durchbruch sei "näher gerückt", ohne dies allerdings weiter zu erläutern. Angesichts dieser Entwicklung kündigte US-Außenminister John Kerry seine Reise nach Genf an. Er wolle die Annäherung "vorantreiben", sagte eine Sprecherin in Washington.

Auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle und seine Kollegen aus Frankreich und Großbritannien, Laurent Fabius und William Hague sowie Chinas Außenamtschef Wang Li werden an den Verhandlungen teilnehmen. Der russische Ressortchef Sergej Lawrow hält sich bereits in der Schweizer Konferenzstadt auf. Die Beteiligung der Minister an den Gesprächen galt als weiterer Hinweis darauf, dass man auf dem Weg zu einem Durchbruch sein könnte. Ein hochrangiger EU-Diplomat sagte, die Ressortchefs würden nur dann nach Genf reisen, wenn ein Abkommen unterschriftsreif sei.

Die am Mittwoch begonnene Verhandlungsrunde der sogenannten 5+1-Gruppe aus den fünf UN-Vetomächten USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich sowie Deutschlands mit dem Iran sollte ursprünglich an diesem Freitag zu Ende gehen, wird nun aber wohl verlängert. Bereits vor zwei Wochen hatten sich die Chefdiplomaten der 5+1-Gruppe persönlich in die Verhandlungen in Genf eingeschaltet, am Ende gingen die Parteien aber ergebnislos auseinander.

Streitpunkt Urananreicherung

Zur Debatte steht erneut ein Zwischenabkommen, in dem sich der Iran verpflichten würde, die Anreicherung von Uran auf 20 Prozent auszusetzen, bestehende Uranbestände abzubauen und strengere UN-Inspektionen zu akzeptieren. Im Gegenzug sollen einige der gegen den Iran verhängten Sanktionen gelockert werden, die der Wirtschaft des islamischen Landes schwer zu schaffen machen. Die Anreicherung von Uran kann der Stromerzeugung dienen aber auch zum Bau von Atomwaffen genutzt werden.

Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Atomenergie Nuklearwaffen zu entwickeln. Die Führung in Teheran bestreitet dies.

wl/qu (dpa, afp, rtr)