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Fortschritte bei Malaria-Impfstoff

9. August 2013

Malaria ist eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten überhaupt. Einen zuverlässigen Impfstoff gibt es bislang nicht. Forschern in den USA sind nun vielversprechende Fortschritte gelungen.

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Eine Mücke saugt am Blut aus dem Arm eines Mannes. (Foto: Patrick Pleul/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

In einer klinischen Studie ließen sich mehr als 50 Personen eine abgeschwächte Form des Malaria-Erregers direkt ins Blut verabreichen. Die Tests brachten gute Ergebnisse, wie die Fachzeitschrift "Science" berichtete: Die Mehrheit der Teilnehmer war vor einer Infektion geschützt, denn sie hatten genügend Antikörper gebildet.

Der Forschungsgruppe um Robert Seder gelang es dem Bericht zufolge, den Malaria-Erreger Plasmodium falciparum so aufzubereiten, dass er für Impfungen geeignet ist. Parasiten vom Typ Plasmodium falciparum leben in Moskitos und übertragen eine besonders gefährliche Variante von Malaria.

Immunisierung bislang nur durch Moskitostich

Zwar ist es Forschern nach Angaben von "Science" seit 40 Jahren bekannt, dass sich Menschen gegen Malaria immunisieren können, wenn der Parasit durch Injektion in den Körper gelangt. Bisher gab es dafür aber nur eine Möglichkeit: Man musste sich von einem infizierten Moskito stechen lassen.

Die Forscher des Impfforschungszentrums in Bethesda, einem Vorort von Washington D.C. im Bundesstaat Maryland, teilten die Testpersonen in zwei Gruppen auf. Die erste bekam im Verlauf eines Jahres vier, die zweite fünf Dosen des Impfstoffs. In der ersten Gruppe bekam nur ein Drittel der Teilnehmer Malaria, die zweite Gruppe war komplett dagegen geschützt. Mit der Zahl der verabreichten Dosen stieg auch die Zahl der Antikörper, die die Forscher im Blut der Testpersonen feststellten.

Weitere Studien nötig

Trotz dieser Erfolge bleiben einige Fragen offen: Wie lange hält der Schutz an? Hilft das Serum nur gegen den aggressiven Erreger Plasmodium falciparum oder auch gegen andere? Dazu sind laut "Science" noch umfangreiche weitere Studien nötig.

Der gefährliche Erreger Plasmodium falciparum kommt vor allem in Afrika vor. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation gehen die meisten Todesfälle aufgrund von Malaria auf diesen Parasiten zurück. Von weltweit rund 660.000 Malariatoten im Jahr 2010 entfallen rund 90 Prozent auf Afrika. Die weltweite Zahl der Malariafälle lag nach diesen Schätzungen im selben Jahr bei 219 Millionen.

rk/mak (afp)