FoME-Symposium 2015: Neue Konzepte und Methoden im Fokus | Start | DW | 31.07.2015
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FoME-Symposium 2015: Neue Konzepte und Methoden im Fokus

Blick über die Schulter: Bei der Fachtagung des Forums für Medien und Entwicklung (FoME) möchten Experten aus Medienentwicklung und EZ die eigenen Konzepte und Methoden diskutieren und auf den Prüfstand stellen.

Die Medienentwicklung hat sich in den vergangenen Jahren wie viele Bereiche der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) tiefgreifenden Veränderungen unterzogen: vom inhaltlichen oder methodischen Ansatz über die Strategie über die Zusammenarbeit in den Ländern bis hin zur Evaluierung. Dazu haben sich Organisationen wie die DW Akademie neu sortiert, auch Stiftungen und Menschenrechtsorganisationen sehen sich neuen Anforderungen gegenüber. Was können Medienentwickler voneinander lernen? Welche Instrumente funktionieren, welche nicht? Patrick Leusch, Leiter Internationale Beziehungen DW Akademie, gibt einen Ausblick auf das FoME Jahressymposium 2015 ( 1.-2. Oktober).


Herr Leusch, einmal im Jahr kommen Experten und Praktiker zum Symposium des "Forums für Medien und Entwicklung" zusammen. Was sind in diesem Jahr die großen Themen?
Patrick Leusch: Wir möchten darüber diskutieren, wie Veränderungen innerhalb der Entwicklungspolitik sowie globale Wandlungsprozesse unsere tägliche Arbeit verändert haben. Sprich: Welche neuen Methoden und Konzepte sind entstanden, welche Instrumente werden eingesetzt? Zum Beispiel gibt es verschiedene neue digitale Tools zur Erfolgskontrolle von Medienentwicklungs-Projekten. Wir möchten Erfahrungen, Herangehensweisen und ganz praktisches Wissen miteinander teilen.

Wie sind die Veränderungen in der Medienentwicklung der vergangenen Jahre zu verstehen?

Früher war es der Fokus der Medienentwicklung, Qualitätsjournalisten auszubilden – das Hauptinstrument dafür waren Trainings. Strukturell hat das jedoch in den Ländern kaum etwas verändert, die für Journalisten häufig schwierigen Rahmenbedingungen für ihre Arbeit blieben gleich.
Heute blickt man viel weiter: übergeordnete Ziele wie Demokratie, mehr Beteiligung von Bürgern und Achtung der Menschenrechte sind jetzt ausschlaggebend. Und bei dieser Betrachtung wird schnell klar, dass dabei ganze gesellschaftliche Bereiche einbezogen werden müssen – Rechteträger, Pflichtenträger, Organisationen, politische und rechtliche Rahmenbedingungen. Hinter diesem ganzheitlichen Ansatz stecken komplexe Prozesse, die man mit höher gehängten Zielen hinterlegen muss. Es wird genau festgelegt, wie diese Ziele erreicht werden sollen. Und das führt zu neuen Konzepten und Methoden, zu einem längeren Lauf der Projekte – damit geht einher: gestiegene Anforderungen der Mittelgeber an den Nachweis, dass die Projekte auch gewünschte Wirkung entfalten.

Welche neuen Verfahren und Instrumente gibt es, um Wirkung zu messen?

Im Bereich der Medienentwicklung werden erstmals Instrumente angewendet, die im Bereich der EZ bereits gang und gäbe sind: Evaluierungsmethoden, Monitoringsysteme, Projektmanagementsysteme. Gleichzeitig werden auch komplett neue Verfahren zur Erfolgskontrolle und zur Wirkungsmessung entwickelt, etwa mit Storytelling oder investigativem Journalismus. Diese neuen journalistischen Formate sollen beim Symposium vorgestellt werden.

Was ist die besondere Herausforderung bei der Wirkungsmessung im Bereich der Medienentwicklung?
Im Kern geht es ja darum, zu messen, was der Inhalt von Medien in den Köpfen der Menschen macht – und welche Schlüsse sie daraus für ihr Handeln ziehen. Welche Wirkung haben die Medien – in Bezug auf Informationen, auf den Freiheitsgrad, auf die Wahrnehmung von Rechten bei den Nutzern von Medien? Das ist besonders schwierig zu messen – doch in dieses Feld wird momentan viel investiert.

Digitaler Wandel – wie weit ist die Medienentwicklung?

Das Mainstreaming der digitalen Denke wird ein großes Thema der Workshops sein. In der Medienentwicklung ist da noch eine Menge Luft nach oben – das hört man auch von Stiftungen und NGOs. Unser Ziel ist: Digitales Denken soll noch viel mehr Mainstream werden – sowohl bei den Medienentwicklungs-Organisationen als auch bei den Partnerorganisationen. Wie bekommt man digitale Instrumente besser integriert? Was gibt es für Tools, und wie beraten wir eigentlich in Bezug auf den digitalen Wandel? Ich bin sehr gespannt auf den Austausch mit anderen Organisationen.

Was steht noch auf dem Programm?
Ein Workshop bietet Tipps dazu, wie man Ownership bei den Partnern aufbaut, also wie man die Eigenverantwortung der Projektpartner im Ausland stärken kann. Wir werden ein „consulting lab“ zum Thema Organisationsentwicklung anbieten. Die DW Akademie lädt außerdem eine Gruppe lokaler Berater ein, die an einem Workshop zum Aufbau von Beratungskompetenz bei Partnern teilnehmen und von ihren Erfahrungen berichten werden.

Was wäre idealerweise die Take-home Message?
Zum einen ein Austausch über die aktuellen Instrumente und Tools: Jeder soll am Ende mehr wissen darüber, was aktuell angewandt wird. Ganz praktisch. Außerdem ein guter Dialog darüber, wie die Verständigung über Anforderungen und Ziele untereinander verbessert werden kann: also in der Zusammenarbeit von Mittelgebern, Durchführungsorganisationen und Partnern. Vertreter von Partnerorganisationen werden dazu anwesend sein, um genau das zu diskutieren.

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