Schäuble und die Milliarden
Im Schweizer Skiort Davos findet noch bis zum Wochenende das alljährliche Weltwirtschaftsforum statt, mit rund 2 500 internationalen Gästen, Topmanagern und zahlreichen Staats- und Regierungschefs. An Themen mangelt es den Teilnehmern wahrhaftig nicht, man denke nur an China, die Schwellenländer, die Talfahrt der Öl- und Rohstoffpreise. Auch Europa kämpft zurzeit mit einer Vielzahl von Problemen - Flüchtlingskrise, Schuldenkrise, schwaches Wachstum. Man hat den Eindruck, der Kontinent ist im permanenten Krisenmodus. Ein Live-Gespräch mit meinem Kollegen Andreas Becker in Davos.
Deutsche Bank zu teuer und ineffizient
Wir bleiben noch kurz in Davos, denn da saß bis gestern noch John Cryan auf dem Podium, der neue Co-Chef der Deutschen Bank. Er sagte gestern, er sehe keine Zukunft mehr für Bargeld. Cash sei "fürchterlich teuer und ineffizient". Dasselbe könnten jetzt viele Aktionäre über die Deutsche Bank sagen. Denn nur einige Stunden später, nach Börsenschluss in Deutschland, verkündete die Deutsche Bank, dass sie 2015 mit einem Rekordverlust von rund 6,7 Milliarden Euro abgeschlossen hat. An der Börse kam das nicht gut an. Denn nicht nur die Skandale kosten viel Geld. Neben den Milliardenbeträgen für zahlreiche juristische Streitfälle sieht es auch im eigentlichen Geschäft nicht mehr so gut aus. Was sagen Börsenakteure auf dem Frankfurter Parkett dazu?
Draghis Pfeile im Köcher
Wir bleiben in Frankfurt, dort hat der Rat der Europäischen Zentralbank in seiner turnusmäßigen Sitzung heute erwartungsgemäß gar nichts getan, sprich: Der Leitzins in der Eurozone, zu dem sich Geschäftsbanken mit Geld versorgen können, bleibt bei seinem Rekordtief von 0,05 Prozent. Wenn das Geld praktisch umsonst zu haben ist, müssten es eigentlich die Konsumenten und Investoren mit vollen Händen ausgeben und damit die Inflation anheizen, aber Pustekuchen, die Inflationsrate in Euroland liegt bei 0,2 Prozent. Mit Spannung wurde deshalb erwartet, ob EZB-Chef Mario Draghi im Anschluss an die Ratssitzung Hinweise auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik gibt.
40 Jahre Concorde
Zum Schluss möchte ich Ihnen ein Stück Technik-Geschichte in Erinnerung rufen: 40 Jahre Concorde - der Traum vom Überschall-Fliegen In drei Stunden von London oder Paris nach New York: Die Concorde machte es möglich. 40 Jahre ist es heute her, dass das Überschallflugzeug zu den ersten beiden Linienflügen startete. 2003 stellten Air France und British Airways den Dienst schließlich ein; den Ruf der Concorde hatte nicht zuletzt der Absturz von Roissy im Jahr 2000 ruiniert - auch wenn Fans ihr noch heute nachtrauern.
Redakteur am Mikrofon: Rolf Wenkel
Technik: Thomas Schmidt