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Flugausfälle durch Warnstreik bei der Lufthansa

28. Januar 2009

Erneute Warnstreiks der Lufthansa-Flugbegleiter haben Teile des Flugverkehrs in Deutschland lahmgelegt. In Griechenland streiken die Fluglotsen, am Donnerstag drohen Warnstreiks bei der Deutschen Bahn.

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Anzeigetafel am Flughafen Frankfurt (Foto: AP)
Der Schrecken aller Flugreisenden: "Annulliert"Bild: AP

Die größte deutsche Airline Lufthansa hat aufgrund von Warnstreiks der Flugbegleiter etliche Flüge annullieren müssen. Allein am wichtigen Lufthansa-Drehkreuz in Frankfurt sowie in Berlin hat die Fluggesellschaft mindestens 58 Flüge gestrichen. Betroffen waren hauptsächlich Europastrecken. Interkontinentalflüge konnten teilweise nur mit Verspätung starten. Bereits am vergangenen Freitag waren nach einem dreistündigen Ausstand des Kabinenpersonals 44 Flüge ausgefallen.

15 Prozent mehr Gehalt?

Passagiermaschine der Lufthansa (Foto: dpa)
Etliche blieben am BodenBild: picture-alliance/ dpa

Mit dem Arbeitskampf will die Gewerkschaft UFO im laufenden Tarifstreit mit der Lufthansa ein besseres Angebot durchsetzen. Sie fordert für die rund 16.000 Beschäftigten eine Gehaltserhöhung von 15 Prozent, sowie eine höhere Ergebnisbeteiligung und bessere Arbeitsbedingungen. Lufthansa hatte zuletzt ein Plus von bis zu zehn Prozent geboten.

Sollte Lufthansa nach dem sechsstündigen Ausstand nicht einlenken, werde UFO über weitere Warnstreiks und gegebenenfalls auch über einen längerfristigen Arbeitskampf nachdenken, drohte UFO-Verhandlungsführer Joachim Müller. Konkrete Pläne gebe es dafür allerdings noch nicht.

Kritik von Lufthansa

Lufthansa-Personalchef Stefan Lauer forderte die Gewerkschaft auf, "angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Lage, mit sinkenden Zahlen bei Passagieraufkommen und Fracht, unseren Kunden keinen weiteren Schaden zuzufügen." UFO laufe Gefahr zu überziehen.

Eine Lufthansa-Sprecherin sagte, ein sechsstündiger Arbeitskampf am wichtigsten Drehkreuz des Unternehmens sei "grob unverhältnismäßig", zumal Lufthansa in dem ein oder anderen Verhandlungspunkt bereit sei, sich zu bewegen. Kompromisse könnten jedoch nur am Verhandlungstisch gefunden werden. Dorthin will die Gewerkschaft aber nur nach einem besseren Angebot der Lufthansa zurückkehren.

Griechenlands Luftverkehr lahmgelegt

Flughafen-Mitarbeiter (Foto: dpa)
Streiks auch in GriechenlandBild: picture-alliance/ dpa

Auch im griechischen Luftverkehr ist es am Mittwoch (28.01.2009) wegen eines Streiks zu Problemen gekommen. Dort streiken die Fluglotsen. Obwohl ein Gericht einen ganztägigen Streik kurz vor seinem Beginn um Mitternacht für illegal erklärt hatte, fielen mehrere Auslandsflüge aus.

Wie der griechische Rundfunk berichtete, hatten die meisten internationalen Fluglinien wegen des angekündigten Streiks ihre Kunden informiert und sie auf Flüge am Donnerstag umgebucht. Wegen der späten Entscheidung des Gerichtes sei es nicht mehr möglich gewesen, das Flugprogramm der meisten Fluglinien neu zu koordinieren. Im Inlandsverkehr fanden dagegen die Flüge am Mittwochmorgen normal statt, berichtete der Rundfunk weiter. Die Fluglotsen fordern die Einstellung zusätzlichen Personals und eine Verbesserung der Krankenkassenleistungen.

Bahn-Streiks am Donnerstag?

Rote Ampel vor DB-Logo. Quelle: ap
Stehen bei der Deutschen Bahn bald wieder alle Züge still?Bild: AP

In Deutschland drohen für Donnerstag Streiks bei der Deutschen Bahn. Der Konzern will den angekündigten Warnstreik in letzter Minute mit einem neuen Tarifangebot für die Bahnbeschäftigten abwenden. Die Tarifparteien hatten am Mittwoch ihre Verhandlungen wieder aufgenommen. Transnet-Chef Alexander Kirchner sagte vor Beginn der Runde, man werde am Donnerstag punktuelle Warnstreiks durchführen, die allerdings deutschlandweite Auswirkungen haben könnten. Die Aktionen würden den Nah-, Fern- und Güterverkehr beeinflussen.

Das für Personal zuständige Bahn-Vorstandsmitglied Norbert Hansen, der früher selbst Transnet-Vorsitzender war, hatte zuletzt vergeblich an die Gewerkschaften appelliert, auf den Streik zu verzichten. Transnet verhandelt zusammen mit der Gewerkschaft GDBA für insgesamt 130.000 Beschäftigte. Neben zehn Prozent mehr Geld verlangen die Gewerkschaften bessere Arbeitsbedingungen, unter anderem mindestens zwölf freie Wochenenden im Kalenderjahr und eine längerfristige Planung der Schichtdienste.